Erstes Album unter eigenem Namen

29. März 2021, 17:30

Die Sängerin, Gitarristin und Komponistin Mira Lu Kovacs ist in verschiedenen Gruppen aktiv: Bei My Ugly Clementine lässt sie es als Sidewoman auf der E-Gitarre krachen, bei der experimentierfreudigen Supergroup 5K HD beschränkt sie sich aufs Singen, mit Clemens Wenger hat sie ihre Lieder in Arrangements für ein zehnköpfiges Ensemble gegossen, mit Schmieds Puls ein auf akustischen Instrumenten spielendes Trio geleitet, das bis 2019 Bestand hatte.

Nun veröffentlicht Kovacs erstmals unter ihrem eigenen Namen ein Album. "What Else Can Break" hat sie zu Hause eingesungen. Zeitlich ermöglicht haben das die Konzertabsagen ihrer zahlreichen Projekte. Die Songs sind geprägt vom Lockdown und zum Teil von ihrer eigenen Corona-Erkrankung. Für jeden Song hat sie das passende Sound-Gewand kreiert, ohne Beschränkungen auf eine einzige Band-Besetzung. Neben ihrer Stimme und Gitarre sind - in unterschiedlichen Konfigurationen - Alex Kerbl am Schlagzeug, Beate Wiesinger am Bass und Mona Matbou Riahi an der Klarinette zu hören. Produziert wurden die meisten Nummern von Sophie Lindinger (Leyya, My UglyClementine).

"What Else Can Break" ist ein gleichzeitig starkes und zärtliches Album geworden, das Rebellion und Gefühlstiefe vereint. Denn, so Kovacs: "Die extremste Form gewisse Dinge zum Ausdruck zu bringen ist, sie leise zu tun."

Sigrid Horn und Der Traurige Gärtner legen einen beklemmenden Song zum Thema Gewalt an Frauen vor. Beide machen Pop-Musik mit politischem Sendungsbewusstsein: Fabian Unger alias Der Traurige Gärtner ist einer der musikalischen Stimmen von Fridays for Future in Österreich und Sigrid Horn ist Gewinnerin des FM4 Protestsongcontests 2019. Dem Pressetext zu ihrem Song ist ein Zitat der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser (AÖF) beigefügt: "Gewalt an Frauen beginnt nicht erst bei körperlicher Gewalt. Sie beginnt mit Einschüchterungen, Bloßstellungen, Manipulation und Verboten. Sie beginnt dort, wo Gewalt mit Liebe verwechselt wird."

Anna F war 2009 Amadeus-Award-Gewinnern, in der Zwischenzeit ist sie nach Berlin und schließlich nach London gezogen. Von dort meldet sie sich mit einer neuen Band - unter dem Namen Friedberg, ihrem steirischen Heimatort. Sie hat sich bewusst Zeit genommen, hat sich in die Wüste des Joshua Tree Nationalparks in Kalifornien zurückgezogen und an Liedern gearbeitet. Gemündet ist das in diesem neuen Projekt mit neuem Band-Sound im Quartett-Format.

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Gestaltung

• Rainer Elstner