Der Musiker Hopkinson Smith

4. April 2021, 14:05

Hopkinson Smith zählt zu den bedeutendsten Lautenisten des 20. Jahrhunderts. Der 1946 in New York City geborene Smith kam an der Universität Harvard zum ersten Mal mit der Laute in Berührung. Das historische Zupfinstrument war damals etwas Exotisches, erinnert er sich, die Laute erlangte erst mit der Wiederentdeckung der Alten Musik eine neue Bedeutung - dazu hat auch Hopkinson Smith beigetragen.

Aufgewachsen ist der Musiker in einem sehr europäischen Quartier in New York City: "Da war eine ungarische Bäckerei, eine polnische Reiseagentur, eine rumänische Wäscherei." Ein schlampiger Schüler sei er gewesen, man schickte ihn mit 12 Jahren auf ein Internat, dort war er der einzige in der Klasse, der Musikunterricht wählte. Seine Eltern unterstützten ihn in vielen Entscheidungen, doch als er mit 22 Jahren seine erste Laute kaufte und dafür 800 Dollar bezahlte, sagte die Mutter: "Denk daran, wie viele warme Wintermäntel Du für dieses Geld bekommen würdest!"

Hopkinson Smith kam vor bald 50 Jahren an die auf Alte Musik spezialisierte Musikhochschule "Schola Cantorum Basiliensis" in Basel. Er wollte nur ein Jahr bleiben, doch er lebt bis heute hier, ist Lehrer an der "Schola", Schweizer Bürger und lernte im Alter von 60 Jahren Deutsch. In seinem, wie er sagt, "fantastischen" Arbeitszimmer in Basel ist Hopkinson Smith von Regalen mit Literatur und Noten und vielen historischen Instrumenten, die an den Wänden hängen, umgeben: "Das ist für mich wie eine Umarmung!"

Gestaltung: Lukas Tremetsberger

Sendereihe

• Menschenbilder

Gestaltung

• Lukas Tremetsberger