Die Künstlerin Peaches

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Dimensionen

Radikal oder banal?

Radikal oder banal?
Nacktheit auf der Bühne
Von Paul Lohberger

Nackte Menschen "live on stage" sind 2021 längst kein Tabubruch mehr. Die Tanzperformerin Florentina Holzinger prägte den Begriff "Nacktkostüm", ihre Kollegin Doris Uhlich fand für "More Than Naked" und weitere Programme zahlreiche Menschen, die nackt auftreten wollten. Nacktheit ist an den angesehensten Bühnen angekommen. Als Joachim Meyerhoff vor einigen Jahren als unbekleideter Robinson durchs Burgtheater lief, war das kaum mehr ein Aufreger.

Doch ganz kalt lässt Nacktheit auf der Bühne das Publikum bis heute nicht. Während sie in Performance und Regietheater üblich geworden ist, kommt die moderne Oper ohne sie aus. In der Popmusik hingegen zeigt man gerne Haut, doch ein "Busenblitzer" lässt sich immer noch zum Skandal hochstilisieren. Nacktheit mag heute mehr Stilmittel als Provokation sein. Gibt es also noch Tabus? Und können über nackte Bühnenfiguren Geschlechterklischees verhandelt werden?

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