Uwe Böschemeyer

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Gedanken für den Tag

Uwe Böschemeyer über den "inneren Schweinehund"

"Der innere Gegenspieler". Der Theologe und Psychotherapeut Uwe Böschemeyer darüber, wie wir selbst aktiv werden und unser Leben in die Hand nehmen können

Als ich jung war, habe ich an meinem Klavier aus voller Brust gesungen: "Die Liebe, die Liebe ist eine Himmelsmacht." Dieses Lied aus einer alten Operette besingt die Beziehung zwischen Mann und Frau. So schön eine solche romantische Beziehung sein kann - die Liebe, an die ich denke, meint viel mehr.

In einer Zeit, in der Menschen viel Angst haben, ist meiner Erfahrung nach kein menschlicher Wert bedeutsamer als die Liebe. Dazu sagte der Neurologe Gerald Hüther in einem Interview auf die Frage, was denn die Liebe aus neurobiologischer Sicht bedeute: "Sie ist die einzige Form von Beziehungen, die Entwicklung ermöglicht. Wenn man der Frage nachgeht, woher die Angst kommt, stellt man fest: Die Angst kommt aus Beziehungen. Wenn man dann weiterfragt, was denn das beste Heilmittel sei, kommt man sehr schnell zu der Frage, wo denn die Liebe geblieben sei ..."

Was ist die Liebe und was bewirkt sie? Man ist geneigt, die Liebe zwischen Partnern als die eigentliche Liebe aufzufassen. Das ist verständlich, hängt doch davon allzu oft das Wohl und Wehe des Einzelnen ab. Doch umfasst die Liebe auch die Selbstliebe, die Nächstenliebe, die Kindesliebe, die Liebe zur Natur, zur Kunst, zu Gott etc.

Liebe ist eine wohlwollende Einstellung zu mir selbst, zu anderen, ein Ja zum ganzen Leben. Also mehr als ein romantisches Gefühl, mehr als Sexualität, mehr als Verantwortung, wie Martin Buber gesagt hat. Sondern: Liebe ist die stärkste und beglückendste Gefühlskraft, der einzige normative Wert, die Grundlage aller anderen Werte, die Grundlage für gelingendes, beglückendes, sinnvolles Leben, das Ziel eines reif gewordenen Daseins.

Von daher wird der berühmte Augustin-Satz verständlich: "Liebe, und dann tue, was du willst." Gibt es einen Weg, mehr als bisher lieben zu können? Ja! Den Gedanken an die Liebe zum Magneten werden zu lassen!

Service

Uwe Böschemeyer, "Der innere Gegenspieler. Wie man ihn findet und überwindet", Verlag Ecowin

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Patrick Doyle/geb.1953
Vorlage: Jane Austen/1775 - 1817
Gesamttitel: SENSE AND SENSIBILITY / Original Filmmusik
Titel: There is nothing lost (0000:59) - tw. 2x gespielt!
Anderer Gesamttitel: SINN UND SINNLICHKEIT / Original Filmmusik
Orchester: Filmorchester
Leitung: Robert Ziegler
Länge: 00:59 min
Label: Sony Classical SK 62258

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