Skulptur von Maria Magdalena

APA/AFP/CRISTINA QUICLER

Logos - Glauben und Zweifeln

Aufstieg und Fall der Maria aus Magdala

"Die erste Apostelin". Von der Lieblingsjüngerin zur Prostituierten - wer war Maria von Magdala?

Sie war die erste Zeugin der Auferstehung - und schon früh erhielt Maria von Magdala daher den Titel einer "Apostelin der Apostel". Ihr tiefer Fall im Laufe der Geschichte bis in die Prostitution war in gewisser Weise aber bereits angelegt - denn genauso früh wurde sie zum Inbegriff der Sünderin stilisiert. Und bis in die moderne Popkultur begleitet sie eine gewisse anrüchige Erotik.

Zu Beginn gilt sie jedoch als "Lieblingsjüngerin" Jesu: In außerbiblischen, apokryphen Texten wird sie sogar als Konkurrentin des Apostels Petrus bezeichnet. Das Bild der erotischen Sünderin verdrängt dann aber im Laufe der Kirchengeschichte das der Apostelin und nährt nicht zuletzt deshalb bis heute Faszination und Spekulation rund um diese biblische Frauengestalt. Die vielseitigen Zuschreibungen spiegeln einerseits das jeweilige Interesse einer Epoche an dieser Frau, andererseits zeigen sich in ihnen die gesellschaftlichen Entwicklungen der Stellung der Frau - vor allem, aber nicht ausschließlich, innerhalb der Kirche.

Wer war Maria von Magdala? Was erzählen die biblischen Zeugnisse wirklich über sie? Und warum hat das Bild der "Sünderin" (mit einer klar sexuellen Konnotation) das Bild der "Apostelin" letztlich verdrängen können. Eine Woche nach dem Osterfest der Westkirche befasst sich "Logos" mit der ersten Zeugin der Auferstehung - deren Rehabilitierung mittlerweile auch kirchen-offiziell in Gang gekommen ist: Bereits vor fünf Jahren hat Papst Franziskus ihren Festtag am 22. Juli wieder in den liturgischen Kalender aufgenommen.

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