Sophie Scholl sitzt und liest ein Buch

AFP/GEDENKSTAETTE DEUTSCHER WIDERSTAND

Gedanken für den Tag

Maria Katharina Moser über Sophie Scholl

"Glaube und Widerstand". Anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl erinnert die Direktorin der Diakonie, Maria Katharina Moser, an die junge Frau, die unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet hat

"Freilich ist es Sünde, nichts zu tun, weil Gott von uns fordert, dass wir nicht allein das Böse lassen, sondern auch das Gute tun sollen." So steht es im Büchlein, das Sophie Scholl durch den zweijährigen Konfirmandenunterricht begleitet hat.

Sie lernt: Christen und Christinnen sollen Hörer und Täter des Wortes sein. Sie lernt auch darum zu beten. Im Konfirmandenbüchlein steht folgendes Gebet: "Herr Jesus, . hilf uns, dass wir alles, was wir aus deinem Worte vernommen haben, bewahren in einem feinen, guten Herzen, damit wir nicht bloß Hörer, sondern auch Täter deines Wortes seien."

Je älter Sophie Scholl wird, desto wichtiger wird das für sie. Als Schülerin steht sie zunächst stark unter dem Eindruck des nationalsozialistischen Versprechens von Volksgemeinschaft, Solidarität und Patriotismus, engagiert sich im Bund Deutscher Mädel.

Ihre Distanzierung vom Nationalsozialismus und ihr Hineinwachsen in den Widerstand geht Hand in Hand mit theologischem Nachdenken und Gebet. Ihre späten Tagebucheinträge zeugen von inniger Zwiesprache mit Gott. Sophie Scholl ringt darum, Gott nahe zu sein. Und damit nicht durch Untätigkeit schuldig zu werden.

Sie schäme sich, weil sie den Schmerz der Menschen immer wieder vergesse, fühle sich zu "schwach", das von ihr "erkannte . wirksam" werden zu lassen. Darum lege sie ihre ohnmächtige Liebe in Gottes Hand, "damit sie mächtig werde", notiert Sophie Scholl im August 1943 in ihrem Tagebuch.

Sophie Scholl ist es ernst mit dem Glauben. Er ist maßgeblich für ihren Widerstand und Freiheitskampf. Geist und Tat sollen eine Einheit bilden.

Sophie Scholls Glaubenshaltung beeindruckt mich. Sie ist beispielgebend für Christen und Christinnen heute: Sich nicht zurückziehen hinter Kirchentüren oder in die innere Frömmigkeit. Sich berühren lassen vom Leid und Unrecht, das Menschen widerfährt, und handeln. Hörerinnen und Hörer und Täterinnen und Täter des Wortes Gottes zu sein.

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Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Konstantin Wecker/geb.1.6.1947
Album: Konstantin Wecker - Filmmusiken
Titel: (Die weiße Rose) Titelmusik
Gesamttitel: Die weiße Rose/Film/Soundtrack
Ausführende: Konstantin Wecker /Klavier
Ausführende: Willi Alt /Horn
Ausführende: Hildi Hadlich /Violoncello
Ausführende: Raymund Huber /Keyboards, El -Baß
Ausführende: Toni Matheis /Posaune
Ausführende: Denis Werb /Trompete
Ausführende: Andre Ziemons /Englischhorn, Oboe
Länge: 03:57 min
Label: CD KOPIE Polydor 8107711

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