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ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

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Ex Libris Nachlese
Aus dem Archiv:
Ernst Meister liest aus "Der Nachsommer" von Adalbert Stifter.
Eine Aufnahme aus dem Jahr 1980

Gestern haben wir in Exlibris Wolfgang Matz' Buch "1875. Flaubert, Baudelaire, Stifter. Die Entdeckung der modernen Literatur" vorgestellt. Mit Gustave Flauberts "Madame Bovary", Charles Baudelaires "Les Fleurs du Mal" und Adalbert Stifters "Nachsommer" erscheinen 1875 drei epochale Werke der modernen europäischen Literatur.
Wolfgang Matz geht in seiner Studie der Frage nach, ob dem gleichzeitigen Erscheinen der Werke nicht doch mehr zugrunde liegt als der Zufall. Alle drei Werke zeichnen sich durch eine äußerst markante Konstellation von ästhetischen Konzepten, Schreibweisen und biographischen Wegen zur Literatur aus, die für die gesamte Moderne prägend wurde. Adalbert Stifter erzählt im "Nachsommer" eine Bildungs-, Liebes- und Familiengeschichte. Darin sind die Lebensverläufe zweier spiegelbildlich aufeinander bezogener Paare so ineinander verschlungen, dass das jüngere Paar Erfüllung findet, wo das ältere nur einen Nachsommer erlebt.
Die Negativerfahrungen des älteren Paares schaffen Einsicht, Orientierung und materielle Bedingungen als Voraussetzung für das gelingende Leben der Jüngeren. Zudem ist "Der Nachsommer" das Grundbuch des nature writing. Arno Schmidt hat es die "Magna Charta des Eskapismus" genannt.

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  • Peter Zimmermann

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