Impfstoffe werden im Labor abgefüllt.

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Wer macht den Stich?

Wer macht den Stich?
Die politische Ökonomie der Impfstoffproduktion
Von Juliane Nagiller und Lukas Wieselberg

Global agierende Pharmafirmen haben, wie oft und zurecht betont wird, ein Wunder vollbracht - und innerhalb weniger Monate hoch wirksame Vakzine gegen das Coronavirus entwickelt. Ein Musterbeispiel für die Innovationskraft der Marktwirtschaft, das aber auch seine Schattenseiten hat. Lieferverträge werden nicht eingehalten, Staaten gegeneinander ausgespielt - und das mit Produkten, deren Erforschung massiv aus der öffentlichen Hand finanziert wurde. Der Gewinn wandert wie immer in private Taschen.

Im globalen Maßstab verringert sich auch das Tempo des Erfolgs. Die ärmeren Staaten auf der Südhalbkugel werden erst in ein paar Jahren das Impfniveau des Nordens erreichen. Bis dahin wird das Virus weiter mutieren und die ganze Welt auf Trab halten. Scheitert eine noch raschere Versorgung, da nur wenige Firmen die Impfstoffe herstellen? Oder bremsen die globalen Lieferketten die Produktion? Und könnte man schneller produzieren, wenn es keine Patente auf Impfstoff gäbe?

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