Was ist (noch) vertraulich?

10. Juni 2021, 13:00

Was man im Alltag häufig und beiläufig macht, ist in Österreich zum Politikum geworden: Chatten via Handy. Als Protokolle in juristischen Untersuchungen ausgewertet, verrät "das elektronische Plaudern in Echtzeit" unter anderem Postenschacher, Freunderlwirtschaft, eine Affinität zur Korruption, auch "Anmaßung", "Eitelkeit" und "Verachtung", wie eine Kommentatorin der Süddeutschen Zeitung über die jüngsten Veröffentlichungen schreibt, die inzwischen zwei Rücktritte gefordert haben.

Über welchen Teil dieser Chatprotokolle muss und soll berichtet werden, über welchen nicht? Wieviel Privatsphäre haben Personen von öffentlichem Interesse? Was ist öffentliches Interesse? Wie wird Vertraulichkeit geschützt?

Was ist (noch) vertraulich - in der Demokratie, die Transparenz und Informationsfreiheit fordert, sowie in einer Medien- und Kommunikationsgesellschaft, die möglicherweise nicht immer oder nicht mehr unterscheiden kann zwischen öffentlichem Interesse und persönlicher Neugier, Aufklärung und Sensationslust, Whistleblowing und Leak-Furor?

Andrea Hauer spricht mit Cornelia Mooslechner-Brüll, Betreiberin einer philosophischen Praxis, und Eduard Strauss, einem ehemaligen Richter, der auch im BVT-Untersuchungsausschuss mitwirkte.

Wie immer sind die Hörer*innen herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Unter 0800 22 69 79 können Sie live und kostenlos aus ganz Österreich mitreden, oder Sie schreiben ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer