Der KI-Pionier Robert Trappl

27. Juni 2021, 14:10

Elektrotechnik, Psychologie, Astronomie und Soziologie - allein was er alles studiert hat, spricht für sein breites wissenschaftliches Interesse. Inzwischen ist das, was er als Pionier beforscht hat, in aller Munde: "Artificial Intelligence". Als 30-Jähriger war er einer der Gründer der Österreichischen Studiengesellschaft für Kybernetik, 15 Jahre später begründete er das Österreichische Forschungsinstitut für Artificial Intelligence.

Er liebt Tanz und Pantomime und ist auch geprägt von seiner Kindheit: 1939 geboren, hat er viel Zeit in Luftschutzbunkern verbringen müssen und versucht deshalb, künstliche Intelligenz in den Dienst des Friedens zu stellen, auch wenn sie vielfach in kriegerischen Technologien eingesetzt wird.

Robert Trappl beschäftigt sich mit Ethik für Roboter und er beharrt darauf, dass Rationalität und Emotionen Hand in Hand gehen müssen, denn wenn man über künstliche Intelligenz nachdenkt, muss man genauso zu ergründen versuchen, wie die menschliche Psyche funktioniert. Das englische Wort "mind" gefällt ihm ja viel besser als "Psyche", denn es beschreibt viel mehr: Geist, Verstand, Seele, Gemüt - das sind nur einige der deutschen Begriffe, die in diesem einfachen englischen Wort enthalten sind. Kein Wunder, das er sich auch mit der Forschung, die das menschliche Gehirn betrifft, intensiv auseinandergesetzt hat.

Die Forschungsgebiete im von ihm gegründeten Institut sind vielfältig: das automatische Verstehen von Musik, Zugänge zu Big Data, Roboternavigation, Sprachtechnologie, emotionale Persönlichkeitsmodelle oder die Entwicklung ethischer Systeme für Roboter. Gegenwärtig, so ist er allerdings überzeugt, besteht keine Gefahr, dass künstliche Superintelligenzen die Macht über die Menschheit übernehmen, das manipulative Potenzial, das in den Händen von Menschen liegt, sei viel gefährlicher, ist er überzeugt.

Eine Sendung von Petra Herczeg - Rosenberg

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