CLEMENS KÜPPER
Vom Leben der Natur
Von Strandgespenstern und Tarnkünstlern
Der Evolutionsbiologe Clemens Küpper spricht über die Schneeregenpfeifer. Diese Vögel kommen auf dem amerikanischen Kontinent vor.
Teil 5: Schwierige Schutzbedingungen
Gestaltung: Anja Petersen
2. Juli 2021, 08:55
Mit ihrem bleichen, ausgewaschenen Gefieder fallen Schneeregenpfeifer auf sandigen und steinigen Böden kaum auf. Die unscheinbaren kleinen Vögel werden in Mexiko daher auch als "Strandgespenster" bezeichnet.
Ungewöhnlich ist die Rollenverteilung, die die Schneeregenpfeifer im Laufe der Evolution entwickelt haben: Zunächst kümmern sich beide Elterntiere gemeinsam um das Ausbrüten der Eier. Sobald die Küken geschlüpft sind, verlassen die Weibchen häufig den Nachwuchs, um sich einen Partner zu suchen. Die Väter kümmern sich in diesem Fall alleine um die Jungen, bis sie flügge sind.
Warum sich dieses spezielle Verhalten bei den Schneeregenpfeifern entwickelt hat, haben Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Ornithologie im bayrischen Seewiesen erforscht. Demnach verlassen Schneeregenpfeifer-Weibchen oft ihre Brut, wenn die Umweltbedingungen schlecht sind, und die Küken trotz Betreuung durch beide Elternteile nicht überleben würden - oder aber, wenn die Küken auch ohne das Weibchen gute Überlebenschancen haben.
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GESPRÄCHSPARTNER:
Dr. Clemens Küpper
Max-Planck-Institut für Ornithologie
D - 82319 Seewiesen