Geldbörse und Münzen

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Punkt eins

Schuldenprävention: den Umgang mit Geld lernen

Finanzielle Bildung als Rettung vor der Schuldenfalle.
Gast: Univ.-Prof. Dr. Bettina Fuhrmann, Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik, Wirtschaftsuniversität Wien.
Moderation: Barbara Zeithammer.
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Seit 1. April sind die Mietstundungen aus dem Vorjahr fällig. Mit 30. Juni sind die Steuerstundungen ausgelaufen und ab 1. Juli gibt es zwei verschiedene Corona-Kurzarbeitsmodelle - mit Ablaufdatum. Spätestens, wenn die Kurzarbeit ausläuft, erwarten die staatlich anerkannten Schuldnerberatungen einen Anstieg von Hilfesuchenden von über 30 Prozent. Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbständigkeit, aber auch Krankheit sind laut Statistik die Hauptgründe dafür, dass Menschen sich verschulden.

Doch Schulden machen, war noch nie so einfach wie heute: bargeldloses Zahlen, Zahlen mit dem Handy, per Mausklick und nach dem Motto "kauf jetzt, zahl später", auch in ganz kleinen Raten, dazu großzügige Überziehungsrahmen. Knapp 55.000 Menschen haben im Jahr 2020 Beratung und Unterstützung bei einer der Schuldnerberatung in Anspruch genommen. Ein Viertel von ihnen war maximal 30 Jahre alt. Die ersten Schulden werden meist schon sehr früh gemacht, zeigen Studien, allerdings oft gar nicht als solche wahrgenommen: "Schulden sind Beträge, die man jemandem schuldet, den man nicht so gut kennt". Das haben Jugendliche in einer von zahlreichen Studien der Wirtschaftspädagogin Bettina Fuhrmann geantwortet.

Finanzielle Allgemeinbildung sollte schon in der Volksschule ansetzen, fordert die
Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik der Wirtschaftsuniversität Wien. Systematische Aufklärung rund um das Thema Geld ist die wohl wichtigste Maßnahme, um Schulden vorzubeugen. Aber was gehört gelehrt, will man junge Menschen zum richtigen Umgang mit Geld befähigen?

Die OECD definiert Finanzbildung als eine Kombination aus Wissen, Bewusstsein, Fähigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen, die für sinnvolle finanzielle Entscheidungen notwendig sind. Wie vermittelt man diese komplexen Kompetenzen, so, dass sie auch ankommen und vor allem an Menschen, die mit (zu) wenig Geld ihr Alltagsleben meistern müssen? Welche Rolle spielen Angst, Scham, Wünsche und Sehnsüchte, welche Rolle spielen die Versprechen des Handels, die Eltern als Vorbilder? Wie wird Finanzbildung in Schulen gepflegt, was muss politisch dringend umgesetzt werden und wie ist es um die Finanzbildung der Erwachsenen und den Zugang dazu bestellt?

Bettina Fuhrmann ist zu diesen Fragen Gast bei Barbara Zeithammer in Punkt eins und die Hörer*innen sind herzlich eingeladen, mitzureden: stellen Sie Ihre Fragen und bitte erzählen Sie, was Sie als junger Mensch finanziell geprägt hat, was Ihre Erfahrungen mit Schulden sind, was Sie in der Schule zum Thema "Umgang mit Geld" gelernt haben - und rückblickend gerne gelernt hätten und wie Sie als Eltern, Großeltern oder Verwandte den Umgang mit Geld vorleben und lehren.

Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 kostenlos aus ganz Österreich oder Sie schreiben ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer

Playlist

Urheber/Urheberin: Dan Whitener, Oscar Owens, Lawrence Durant & Randal Green
Titel: Nickel and Dime Blues
Ausführender/Ausführende: Gangstagrass
Länge: 02:19 min
Label: Resch Audio

Komponist/Komponistin: Silverman
Komponist/Komponistin: Michels
Komponist/Komponistin: Movshon
Komponist/Komponistin: Dawkins
Album: Sunny Side Up 10
I NEED A DOLLAR
Ausführende: Aloe Blacc
Länge: 02:32 min
Label: EMI LC8428

Urheber/Urheberin: Chris Whiteley, Diana Braithwaite
Titel: Greedy Blues
Ausführender/Ausführende: Braithwaite & Whiteley
Länge: 00:50 min
Label: Electro-Fi

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