Annie Francé-Harrar, 1917

OÖ LANDESMUSEUM LINZ

Salzburger Nachtstudio

Annies Abenteuer

Annies Abenteuer
Die vergessene Biologin und Schriftstellerin Annie Francé-Harrar
Gestaltung: Ulrike Schmitzer

Annie Francé-Harrar (1886-1971) war Biologin, Schriftstellerin und Abenteurerin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Botaniker Raoul Heinrich Francé, bildeten sie eine Forscher- und Entdeckergemeinschaft. Sie schrieben ab den 1920er Jahren dutzende Bestseller und doch sind sie heute völlig vergessen.
Die Francés reisten u.a. nach Afrika, Indien, Australien, Nordamerika und Zentralamerika. Annie schrieb erstmals naturwissenschaftlich fundierte Reisebücher. Sie interessierte sich dafür wie Geologie, Klima und Flora die Besiedelung beeinflussten. "Kurz und gut, es war eine kulturell aufgebaute Sache und nicht nur so der rasende Reporter, wir waren ziemlich lange und ziemlich ausführlich in der Südsee, sowohl in Melanesien als auch in Polynesien, und mein Mann machte Studien über das Leben des Meeres", erzählte sie.

Mit Humor nahm sie den Spitznamen, den er die Inselbewohner gaben. "Nachdem ich nicht schlank war- aber doch jung und blond, was für sie eine vollkommen andere Erscheinung ist, so hatte ich den Spitznamen lady good kai kai - und das heißt Lady gut zu essen! Die Großväter dieser Generation mit der wir zu tun hatten, waren noch Kannibalen", erklärte sie in einem der seltenen erhaltenen Radiointerviews. "Man darf nicht ängstlich sein, wenn man etwas sehen will." Francé- Harrar hatte auch keine Berührungsängste mit neuen Genres. Sie schrieb Science Fiction genauso wie Liebesromane und Sachbücher über das Leben der Tiere und Pflanzen. Ihr größter nachhaltiger Erfolg war aber ein Warnruf, der jetzt noch so aktuell wie 1950 ist.
Albert Einstein war von ihrem Werk "Die letzte Chance- für eine Zukunft ohne Not" begeistert. Darin kämpfte sie gegen die Zerstörung des Bodens und entwickelte ein Konzept zur Humusgewinnung, das noch heute viele Anhänger hat. Ihre insgesamt 47 Bücher warten auf eine Wiederentdeckung.
Ulrike Schmitzer hat die Biologin Erna Aescht besucht, die den Nachlass von Annie Francé-Harrar bearbeitet.

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