Alice Munro

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Radiogeschichten

Zum 90. Geburtstag Alice Munros

"Prue". Von Alice Munro. Aus dem Englischen von Heidi Zerning

Eine Frau erzählt ihr Leben in Anekdoten. Und auch wenn die Pointe dieser Anekdoten meist eine zerstörte Hoffnung ist, ist das Publikum seiner Geschichtenerzählerin dankbar. Das Bizarre des Lebens, in dem nur das Sterben sicher ist, und die Unsicherheiten, die den Erinnerungen und der Sprache innewohnen, sind die Themen, die die kanadische Schriftstellerin Alice Munro zu der Kurzgeschichte "Prue" - und mehr als 150 weiteren Erzählungen verdichtete.

Nicht Mitleid, sondern Behutsamkeit bringt sie auf, wenn sie von Menschen erzählt, deren Leben sie aus großer Entfernung und zugleich nächster Nähe in ihren raffiniert gebauten Short Stories betrachtet. Ob es die Protagonistin in "Prue" ist, die ihrem Leben Anekdoten abgewinnt. Oder Janet in Munros berühmter Kurzgeschichte "Die Jupitermonde", die angesichts neu entdeckter Planeten und des alten, kranken Vaters feststellt, wie sich Gewissheiten als falsch herausstellen können.

Alice Munro wurde 1931 in Wingham, Ontario geboren. Für ihre Kurzgeschichten erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2009 den International Man Booker Prize und 2013 den Literaturnobelpreis. Nachdem sie 2012 die Kurzgeschichtensammlung "Dear Life" - auf Deutsch erschienen unter dem Titel "Liebes Leben" - veröffentlichte, gab sie das Ende ihrer schriftstellerischen Tätigkeit bekannt. Am 10. Juli 2021 wird Alice Munro 90 Jahre alt.

Gestaltung: Antonia Löffler

Service

Alice Munro, "Prue" aus "Die Jupitermonde. Elf Erzählungen". Aus dem Englischen von Heidi Zerning. Fischer Taschenbuch Verlag, 2016

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  • Antonia Löffler

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