Plantage in Charleston

AP/MARY ANN CHASTAIN

Journal-Panorama

Charleston: Sklavenhandelsstadt und Tourismusmagnet

Die ehemalige Sklavenhochburg stellt sich ihrer Vergangenheit.
Gestaltung: Max Böhnel

Charleston im südlichen US-Bundesstaat South Carolina ist nach dem Abflauen der Corona-Krise wieder eines der beliebtesten Ziele amerikanischer Touristen. Besucher und Besucherinnen sind begeistert von der einzigartigen Architektur und vom Klima in der am Atlantik gelegenen Stadt. Aber sie birgt eine dunkle Vergangenheit. Denn Charleston war bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Hauptumschlagplatz für den Sklavenhandel. Fast die Hälfte der aus Afrika nach Nordamerika eingeschleppten Menschen landete hier und wurde zum Besitz von Weißen. Jahrzehntelang wurde dieses Kapitel, das zurecht als Erbsünde Amerikas gilt, übertüncht und beschönigt. Das Stadtbild spiegelte einzig die Sicht der Sklavenhändler wider. Aber die Beschäftigung mit der Vergangenheit, die immer wieder eingemahnt wird - in jüngster Zeit vor allem auch bei den großen Black-Lives-Matter-Demonstrationen - hält langsam auch in Charleston Einzug.

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