Beate Uhse, Sex-Shop-Unternehmerin

15. Juli 2021, 21:00

Beate Dorothea Köstlin wurde 1919 in Ostpreußen geboren. Ihre Eltern bewirtschafteten ein Gut und klärten ihre drei Kinder früh auf. Sie besuchte die berühmte Schule am Meer, ein privates, ganzheitlich orientiertes und als Internat geführtes reformpädagogisches Landerziehungsheim auf der ostfriesischen Insel Juist im Freistaat Preußen, zwischen Wattenmeer und Nordsee. Beate zog es zur Fliegerei: an ihrem 18.Geburtstag erhielt sie ihren Flugzeugführerschein. Ihre während des Krieges geschlossene Ehe mit ihrem Fluglehrer Hans-Jürgen Uhse währte nur fünf Jahre: 1944 verunglückte er bei einer Flugzeugkollision tödlich. Kurz vorher war Sohn Klaus zur Welt gekommen. Als deutsche Kriegspilotin kam sie in britische Gefangenschaft und liess sich nach dem Krieg in Flensburg nieder. Dort eröffnete sie zu Weihnachten 1962 ihr "Fachgeschäft für Ehehygiene", den ersten Sexshop der Welt. Das war der Grundstein eines Imperiums, das Beate Uhse zu einer der einflussreichsten Frauen Deutschlands machte.

Geehrt mit unzählbaren hohen Auszeichnungen starb sie 2001 in der Schweiz. In einer Sendung aus dem Jahr 1990 spricht Peter Huemer mit dieser außergewöhnlichsten Frau ihrer Zeit.

Service

Uta van Steen: Liebesperlen - Beate Uhse. Eine deutsche Karriere. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2003

Sybille Steinbacher: Wie der Sex nach Deutschland kam. Siedler, München 2011

Katrin Rönicke: Beate Uhse. Ein Leben gegen Tabus. Residenz Verlag, Salzburg Wien 2019

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