Kulturjournal
Büchner-Preis ++ Ouverture Spirituelle
Büchner-Preis an Grazer Autor Clemens J. Setz
Salzburger Festspiele: Ouverture Spirituelle
20. Juli 2021, 17:09
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Büchner-Preis an Grazer Autor Clemens J. Setz
Heute Vormittag wurde bekanntgegeben, dass Clemens J. Setz den Georg-Büchner-Preis 2021 erhält. Verliehen wird der mit 50.000 Euro dotierte Preis am 6. November in Darmstadt, er gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Der 1982 geborene Grazer hat sich vor allem mit seinen Grenzgängen zwischen den Gattungen und an den Rändern der Sprache und Poesie einen Namen gemacht. Sein 1.000 Seiten starker Roman "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre" sorgte für Euphorie bei Kritikern und Lesern. Zuletzt ist 2020 sein Buch "Die Bienen und das Unsichtbare" erschienen, in dem er seine ausführlichen Recherchen zu Plansprachen mit seinen eigenen Erfahrungen beim Lernen einer Plansprache verknüpft. Seine eigene Gedankenwelt, sich selbst als Autor und Figur in die Geschichten einzubauen, gehört zu den Charakteristika seines Werks wie die poetische Sprache und die formalen Experimente.
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Salzburger Festspiele: Ensemble Meta4 im Porträt
Um Krieg und Frieden geht es in diesem Jahr bei der Konzertreihe Ouverture Spirituelle, die alljährlich am Beginn der Salzburger Festspiele steht. Musikstücke, die mit einem zeitlichen Abstand von 500 Jahren oder mehr entstanden sind, können da an einem Abend aufeinandertreffen. So geschehen auch gestern in der Kollegienkirche: Da präsentierte das Ensemble Cinquecento feinste Vokalpolyphonie der Renaissance, während das finnische Streichquartett Meta4 George Crumbs aufrüttelndes Werk "Black Angels - Thirteen Images from the Black Land" spielte. Crumb schrieb das Stück für elektronisch verstärktes Streichquartett unter dem Eindruck des Vietnam-Kriegs. Es war das Festspiel-Debüt des 2001 gegründeten Ensembles "Meta4", das mit der Einspielung zentraler Streichquartette große Beachtung gefunden hat, aber auch ungewöhnliche Formate nicht scheut. Heute Abend ist Meta4 mit einem weiteren US-amerikanischen Avantgardisten, Steve Reich, noch einmal zu erleben.