Florence Price, die erste afroamerikanische Sinfonikerin

22. Juli 2021, 16:55

Florence Price - die Musik für Black Lives Matters

"Wann immer das Gespräch auf Komponistinnen in der klassischen Musik kommt, heißt´s: es gäbe ja kaum welche. Das ist falsch, die Geschichte erzählt uns nur viel zu wenig von ihnen."
So beginnen die Komponistinnen-Porträts in der Form von Postkarten, die der dänische Rundfiunk gemeinsam mit der BBC in die Musikwelt aussendet. Das Corona Jahr 2020 hat neben dem schmerzlichen Verlust der Live Events die Unbalanciertheit des Musiklebens drastisch sichtbar gemacht.

Oe1 hat die Idee aufgegriffen, erweitert und ergänzt. Der letzte Satz der Kartengrüße endet so:
"Also nächstes Mal, wenn wieder jemand sagt, es gäbe keine Komponistin, dann können Sie widersprechen."

Heute ein Porträt der Florence Price, 1887 in Little Rock, Arkansas geboren und 1953 in Chicago gestorben. Sie war die erste Afroamerikanerin, die in den USA als Komponistin klassischer Musik, als Sinfonikerin bekannt wurde.

"Leider wird die Arbeit einer Komponistin oft als zu leicht, als eine Luftblase, ohne Tiefe, Logik und Männlichkeit bewertet. Jetzt noch die Tatsache der Rasse - ich habe farbiges Blut in meinen Adern - und sie werden die Schwierigkeit verstehen, mit der ich konfrontiert bin." - diesen Brief schrieb Florence Price an Sergej Kussewitzky, er bleibe unbeantwortet.

Und das, obwohl sie im Alter von vier Jahren erstmals als Pianistin aufgetreten war, im Alter von 11 ihre erste Komposition veröffentlichte. Und einen Erfolg bei der Weltausstellung 1933
errang !

Nach Rassenunruhen lebte sie ab 1927 oder 1928 in Chicago, Illinois. Hier entstanden Kompositionen wie die Fantasie Nègre für Violine und Klavier (1929) und die Sinfonie e-Moll, mit der sie 1932 den Wanamaker Prize gewann und die zur Weltausstellung 1933 vom Chicago Symphony Orchestra unter Leitung von Frederick Stock aufgeführt wurde.

Ihr enormes Oeuvre reicht von Gospels bis Klaviermusik und Sinfonien, ihr Violinkonzert sollte ein Fixpunkt in allen Black Lives Matters - Konzerten sein. Außerdem betätigte sie sich als Stummfilmorganistin und orchestrierte Stücke für den Rundfunk.

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