Ein Feldhase.

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Radiogeschichten

Down the Rabbit Hole

"Fang den Hasen" von Lana Bastasic. Aus dem Bosnischen von Rebekka Zeinzinger. Es liest Lilith Häßle

"Armin ist in Wien." Ein Satz von Lejla, gesprochen nach 12 Jahren ohne einen einzigen Anruf, genügt, um Sara aus ihrem Leben in Dublin zu reißen und in die zurückgelassene Heimat Bosnien reisen zu lassen. Nun sitzen die zwei Kindheitsfreundinnen in einem weißen Opel Astra und fahren durch das, was einmal Jugoslawien war. Ziel des Roadtrips ist Wien, ist Armin, der in den dunklen Vorkriegsjahren verschollene Bruder und Freund.

Lana Bastasic schreibt in ihrem mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichneten Debütroman "Fang den Hasen" kein einziges Mal direkt vom Krieg. Wenn Sara, die privilegierte Serbin, die gerne Geschichten erzählt und zurechtrückt, und Lejla, die wilde Bosnierin, die sich brutal genau an alles erinnert, auf ihrer Reise ins Erinnerungsgestrüpp abtauchen und die fantastische Finsternis um ihren Opel immer dichter wird, wird das Gestern eines Landes, in dem so undurchsichtige Regeln galten wie in Lewis Carrolls Wunderland, mehr gefühlt als begreifbar.

Lana Bastasic wurde 1986 als Kind serbischer Eltern in Zagreb geboren und wuchs nach dem Zerfall Jugoslawiens im bosnischen Banja Luka auf. Sie lebte in Irland und zuletzt in Spanien. Zurzeit arbeitet sie als Writer in Residence in Zürich an ihrem zweiten Roman.

Gestaltung: Antonia Löffler

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Lana Bastasic: "Fang den Hasen". Aus dem Bosnischen von Rebekka Zeinzinger. S. Fischer Verlag 2021

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