Menschen in Äthiopien.

AFP/EDUARDO SOTERAS

Punkt eins

Äthiopien, seine Völker, seine Menschen und der Krieg

Zerschlägt der Konflikt um Tigray den multiethnischen Bundesstaat?
Gast: FH-Prof. PD Dr. habil. Belachew Gebrewold, Professor für internationale Politik und Departmentleiter, Management Center Innsbruck (MCI).
Moderation: Xaver Forthuber
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79, E-Mails an punkteins(at)orf.at

Seit über acht Monaten tobt der blutige Konflikt um die Tigray-Region im Norden Äthiopiens. Der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed war 2018 als Symbol der Verständigung unter den vielen Volksgruppen angetreten, 2019 erhielt er den Friedensnobelpreis für seine Aussöhnungspolitik mit dem Nachbarstaat Eritrea.

2020 stellte sich die ehemals landesweit mächtige Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) gegen die Zentralregierung. Der seither andauernde Krieg ist von Menschenrechtsverletzungen und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung geprägt. Auch eine große Zahl eritreischer Flüchtlinge in Äthiopien ist nun zwischen den Fronten eingeschlossen. Internationale Hilfsorganisationen werden immer wieder abgewiesen. Medien haben es schwer, sich inmitten von gezielter Desinformation ein Bild zu machen.

Einige Reportagen aus Äthiopien zeichnen ein düsteres Bild: auch in der Zivilbevölkerung lebe eine Volksgruppe in Angst vor der anderen, es herrsche Furcht vor den Sicherheitskräften, vor den in- und ausländischen Kämpfern. Mancher internationale Beobachter sieht sogar Parallelen zur Vorgeschichte des Völkermords in Ruanda 1994. Nur gemeinschaftlicher, politischer Druck aus den restlichen afrikanischen Staaten könnte den Konflikt jetzt noch eindämmen, lautet eine Analyse. Die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba ist auch Hauptsitz der Afrikanischen Union (AU). Doch die reagiert - ebenso wie die internationale Gemeinschaft - bis jetzt nur zögerlich.

Hat Äthiopien als multiethnischer Bundesstaat eine Zukunft? Wie hat der Krieg das Land und seine Menschen geprägt? Wie steht die Welt zu Äthiopien? Der Politikwissenschafter, Experte für internationale Beziehungen und Äthiopien-Kenner Belachew Gebrewold spricht mit Xaver Forthuber und mit Ihnen, den Hörer*innen von Punkt eins: Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

  • Xaver Forthuber

Playlist

Urheber/Urheberin: The Youth Chor of East Africa
Titel: Mungu Wa Mapenzi
Ausführender/Ausführende: The Youth Chor of East Africa
Länge: 02:25 min
Label: A.I. Records

Urheber/Urheberin: The Youth Chor of East Africa
Titel: Musa; zT unterlegt
Ausführender/Ausführende: The Youth Chor of East Africa
Länge: 03:30 min
Label: A.I. Records

Urheber/Urheberin: Traditional
Titel: East Africa; zT unterlegt
Ausführender/Ausführende: Tribal Music
Länge: 04:43 min
Label: cms

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