Ö1 Hörspiel

"Woyzeck" - ausgezeichnet mit dem "Prix Marulic"

"Woyzeck". Nach Georg Büchner. Hörspielfassung von Stefan Weber. Mit Markus Meyer (Woyzeck), Katrin Thurm (Marie), Wolfgang Hübsch (Doctor), Matthias Franz Stein (Hauptmann), Matthias Mamedof (Tambourmajor). Ton, Schnitt, Bearbeitung, Regie: Stefan Weber (Autorenproduktion im Auftrag des ORF 2019)

Er wird gemobbt, als Proband zu medizinischen Forschungszwecken missbraucht, tätlich angegriffen. In einer Welt voller Denunzianten, Machtgieriger und Moralisten wird Woyzecks ohnehin schon elendes Leben zerstört. Er hört Stimmen, erleidet paranoide Attacken. Als er vom Seitensprung seiner Geliebten erfährt, ersticht er sie am Ende und beschließt damit auch sein eigenes Leben. Das Werk um den historischen Fall des Perückenmachers Johann Christian Woyzeck ist Fragment geblieben. Georg Büchner stirbt 1837 an Typhus.

Der erfahrene Theater- und Hörspielregisseur sowie Sounddesigner Stefan Weber hebt Büchners Woyzeck aus der Schlucht des oftmals erbauten Welttheaters in die klare Welt der Augenblicke, geworfen wie der Dichter selbst: auf eine Welt als "umgestürzter Hafen". Erneut richtet Weber das Mikrofon als Mikroskop auf seine Protagonistinnen und Protagonisten: Wörter sind Spiegelsplitter, ihr Klang wird zur entrückten Musik aus Büchners Poesie.

Webers "Woyzeck" wurde heuer mit dem renommierten "Prix Maruli?" ausgezeichnet. Der internationale Hörfunkpreis wird für Produktionen vergeben, die ältere Texte oder Stoffe, neu und auf zeitgenössische Weise dem Publikum nahebringen. Der Wettbewerb wird seit 1997 vom Kroatischen Rundfunk durchgeführt. 38 Programme aus 20 Ländern nahmen am Wettbewerb 2021 teil.

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