Buch

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiogeschichten

Ex Libris - Nachlese

"Wie kommt das Salz ins Meer". Von Brigitte Schwaiger. Es liest Irina David

NeunterTeil der Radiogeschichten Sommerserie "Eigensinn und Wirklichkeit" mit ausgewählten Beispielen der österreichischen Literatur der 1970er Jahre. Es war das ein Jahrzehnt der Brüche, die sich durch die gesamte Gesellschaft zogen - mit der Nachkriegszeit, mit Traditionen, mit Geschichtslügen, mit Rollenbildern. Dazu gehörte das Sichtbarmachen der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und das Sichtbarmachen patriarchaler Strukturen, die es Frauen schwer bis unmöglich machten, über ihre Persönlichkeit und über ihren Körper zu bestimmen.

Brigitte Schwaiger debütierte 1977 mit dem Roman "Wie kommt das Salz ins Meer", der zu einem Sensationserfolg wurde, weil er damals akute Themen der feministischen Debatte mit unterhaltungsliterarischen Elementen vermischte. Die provinzielle Bürgerlichkeit ihres Elternhauses prägt das Leben der Ich- Erzählerin. Die frühe Heirat mit Rolf bringt keinen Ausweg sondern führt zu einer weiteren Einengung ihrer persönlichen Freiheit. Es folgen eine Affäre, Abtreibung, Depression und Scheidung. Die scheinbare Banalität der Themen bekommt durch den Scharfblick der Autorin etwas Exemplarisches.
Gestaltung: Peter Zimmermann

Service

Aus: Brigitte Schwaiger - "Wie kommt das Salz ins Meer", Roman, Haymon Verlag, 2019

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  • Peter Zimmermann

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