Wenn Eltern ihre Kinder von der Schule abmelden

31. August 2021, 13:00

In Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich sowie in der Steiermark zeigt sich in Österreich in den letzten Wochen ein deutlicher Trend: mehr Eltern als sonst melden ihre Kinder von der Schule ab. Bis jetzt - die Zahlen sind erst kurz vor Schulbeginn gesichert - wurden mehr als 3.400 Abmeldungen registriert: überall fast doppelt so viele wie in den Schuljahren vor der Corona-Pandemie. In der Steiermark stieg die Zahl der Anträge auf "häuslichen Unterricht" am meisten: von rund 400 auf mehr als 900. Der Großteil der Abmeldungen betrifft Kinder aus den Volksschulen.

Gemeint ist mit "häuslichem" oder "Heimunterricht" nicht die Praxis des "Homeschooling", wie sie in den Lockdown-Phasen - zum Ärger vieler Eltern - angewendet wurde, sondern das Übernehmen der "Unterrichtspflicht" durch einen Elternteil oder eine andere Person; eine tatsächliche "Schulpflicht" existiert in Österreich nicht. Das wird jetzt von den Bildungsdirektionen der Bundesländer beklagt.

Was steckt hinter den gestiegenen Zahlen? Wie qualifiziert sind Eltern als Lehrende? Wer hat die Lust am Unterrichten der eigenen Kinder entdeckt: die Väter, die Mütter? Was bedeutet das für die Kinder und Jugendlichen, wenn sie nicht mehr im Sozialkosmos Schule sein können? Wie entwickeln sie sich, wenn sie von der eigenen Mutter oder dem eigenen Vater unterrichtet werden? Was bedeutet das für die Schule und die Gesellschaft?

Andrea Hauer spricht mit der Bildungspsychologin Barbara Schober, Professorin an der Universität Wien. Wie immer sind die Hörer*innen herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Unter 0800 22 69 79 können Sie live und kostenlos aus ganz Österreich mitreden, oder Sie schreiben ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer