Jurowskis Abschied von London

22. September 2021, 14:05

Wladimir Jurowski verabschiedete sich nach 14 Jahren als Chefdirigent und künstlerischer Leiter vom London Philharmonic Orchestra in einem Konzert mit Musik des 20. Jahrhunderts.

Gut gegen Böse

Der Aufstieg des Nationalsozialismus war der Auslöser sowohl für Strawinskys Ballett "Jeu de cartes" (Kartenspiel), in dem die Kräfte des Guten über den bösen Joker triumphieren, als auch für Hindemiths "Symphonie Mathis der Maler", in der die Dämonen und Engel des Isenheimer Altars um die Vorherrschaft kämpfen.

Bessere Musik für Dollars

Waltons Cellokonzert entstand 1956/57 und wurde von der Kritik als "altmodisch" abgetan. Entstanden war es als Auftragswerk für den Cellisten Gregor Piatigorsky. Walton erhielt die für damalige Verhältnisse hohe Summe von $ 3000.-. Er sei von Beruf Komponist und würde alles für alle schreiben, aber er schreibe "besser, wenn man mich in Dollar bezahlt."

Steven Isserlis, gefragt nach seinen Lieblingswerken für sein Instrument, nennt jene von Schumann, Dvorak, Elgar und Walton. Isserlis spielte das Konzert einmal in Londons Royal Festival Hall im Beisein der Witwe des 1983 verstorbenen Komponisten. Susana, Lady Walton, erzählte dem Cellisten, das Werk sei ein "Porträt der Liebe" zwischen ihr und "William". 1948 hatte Walton die 30 Jahre Jüngere in Argentinien kennengelernt.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger