Frauen in Entwicklungsländern beim Wasser holen.

APA/ERNST WEISS

Betrifft: Geschichte

Entwicklungspolitik und Internationale Solidarität

Paradigmen und Praktiken im Zeitalter der Systemkonkurrenz
mit: Berthold Unfried, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien
Gestaltung: Isabelle Engels

Spricht man heute von Entwicklungspolitik oder Entwicklungshilfe, meint man damit wie selbstverständlich Modelle und Praktiken, die sich auf ein "westlich"- kapitalistisches Verständnis von "Entwicklung" beziehen. Im Zeitalter der Systemkonkurrenz zwischen 1960 und 1990 jedoch existierten zwei unterschiedliche "Entwicklungspolitiken" - in den realsozialistischen Ländern "Internationale Solidarität" oder "Sozialistische Hilfe" genannt.

Beide Entwicklungspolitiken verfolgten das Ziel, die großen Ungleichheiten in der Welt zu verringern.
Zu den Instrumenten der Entwicklungspolitiken gehörten der Transfer von Technologien, Kapital und anderen Ressourcen, sowie vor allem die Entsendung von professionellem Personal. Diese Entwicklungsarbeiter/innen trugen zur Verbreitung der jeweiligen Wirtschafts- und Lebensweisen, Werte und Einstellungen bei.

Neben der Konkurrenz der Weltsysteme rückt in dieser Sendereihe auch das personelle Kernstück auf der Mikroebene ins Blickfeld: die Beziehung zwischen den Expert/innen und Entwicklungshelfer/innen der BRD bzw. Kooperant/innen der DDR und ihren jeweiligen einheimischen Counterparts. Auf Seiten des sozialistischen Weltsystems war Kuba das Verbindungsglied zwischen dem europäischen Zentrum und den "Drei Kontinenten" Asien, Afrika, Lateinamerika. Nicht nur die Bevölkerung der Einsatzländer sollte durch Transfers und Erziehung "entwickelt" werden, sondern auch die Persönlichkeit der Entwicklungsarbeiter/innen sollte sich durch diese Tätigkeit weiterentwickeln.

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