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Radiokolleg - Die Quellen sauberen Wassers
Wie intakte Ökosysteme das Trinkwasser sichern (3). Gestaltung: Sonja Bettel, Leonie March, Bettina Rühl, Andreas von Bubnoff
13. Oktober 2021, 09:30
In ihren 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung haben sich die Vereinten Nationen unter anderem vorgenommen, dass bis zum Jahr 2030 jeder Mensch Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen hat. Derzeit haben zwei Milliarden Menschen weltweit keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser, das sind 26 Prozent der Weltbevölkerung. Eine sichere Wasserversorgung wird oft als eine technische Frage betrachtet, man denkt an Brunnen, Wasserleitungen und Wasseraufbereitungsanlagen.
Vergessen wird meist, welch entscheidende Rolle intakte Ökosysteme für die Reinigung und Speicherung des Wassers im natürlichen Kreislauf auf der Erde spielen. Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und Grundwasserkörper transportieren und speichern Niederschlagswasser; Gestein, Kies und Sand sowie die an und in den Gewässern, in Feuchtgebieten und im Grundwasser lebenden Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen reinigen verschmutztes Wasser und "erzeugen" daraus wieder Trinkwasser. Sie erbringen also wertvolle Ökosystemleistungen, die technisch gar nicht oder wesentlich kostenintensiver ersetzt werden müssten.
In allen Ländern weltweit, besonders aber in ärmeren Ländern sind der Schutz und die Wiederherstellung intakter Gewässer und Feuchtgebiete deshalb überlebenswichtig. Die "versteckten" Quellen sauberen Wassers müssen deshalb eines der Ziele der Welt-Naturschutzkonferenz für die biologische Vielfalt sein, die im Oktober 2021 in Kunming in China stattfinden sollte und pandemiebedingt auf 2022 verschoben werden wird. Beispiele aus vielen Ländern zeigen, wie dringend das Thema ist, gerade auch aufgrund des Klimawandels und was die betroffenen Menschen selbst dafür tun können.
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Die Recherchen für die Radiokolleg-Reihe "Die Quellen sauberen Wassers. Wie intakte Ökosysteme das Trinkwasser sichern" sind im Rahmen des Projekts "Countdown Natur" der RiffReporter entstanden und wurden vom European Journalism Centre gefördert.
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