Ein leeres Boot treibt auf dem Meer

APA/AFP/ANDREAS SOLARO

Betrifft: Geschichte

Austausch mit Sicherheiten

Sklavenhandel im Mittelmeer
mit: Juliane Schiel vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien
Gestaltung: Andreas Wolf

Mit dem Aufschwung der christlichen Staaten entlang des Mittelmeeres verloren die Maghrebländer an Einfluss. In der Folge entwickelten sich Algier, Tripolis, Tunis und das marokkanische Sale zu Korsaren Zentren.
Deren Haupteinnahmequelle war das Kapern von Schiffen und der damit verbundene Sklavenhandel. Auf ihren Raubzügen überfielen muslimische Korsaren sogar Island, sowie irische und englische Hafenstädte.
Eine ähnliche Politik auf christlicher Seite verfolgte der Malteser Ritterorden, der seine Kaperfahrten von der nach ihm benannten Mittelmeerinsel durchführte.

Während einfache Sklaven zur Arbeit gezwungen wurden, konnten sich Wohlhabende freikaufen. Um die mit einer Schifffahrt verbundenen Risiken zu minimieren, entwickelten sich allmählich erste Versicherungen. Für den Fall einer Gefangennahme war es auch nötig, Lösegeld sicher zu übermitteln. Aus diesen Transaktionen gingen erste international agierende Banken, sowie eine Vorform des heutigen Botschafterwesens hervor.
Um dem Sklavenhandel im Mittelmeer zu kontrollieren, baute die US-Navy ihre ersten Kriegsschiffe. Zum Einsatz kamen sie im Amerikanisch-Tripolitanischen Krieg von 1801 bis 1805. Nach der Kaperung österreichischer Handelsschiffe 1829 erfolgte eine österreichische Strafexpedition vor der marokkanischen Küste. Endgültig beendet wurde der Sklavenhandel mit der Eroberung Algiers 1830 durch die Franzosen.

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