ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Ö1 Hörspiel
Über Macht und #MeToo
"Ja heißt ja, und ... ?" Ein Hörstück von Kerstin Schütze nach einem Essay von Carolin Emcke. Mit Petra Morzé, Pippa Galli, Katharina Knap, Raphael von Bargen und Gerhard Naujoks. Technik: Anna Kuncio und Manuel Radinger. Bearbeitung und Regie: Kerstin Schütze (ORF 2021)
20. November 2021, 14:00
Im Oktober 2017 begannen - nach Jahren und Jahrzehnten des Schweigens - zahlreiche Frauen erstmals öffentlich über sexuelle Belästigung, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung durch den amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein zu erzählen. Der Begriff "metoo" und der gleichlautende hashtag in den sozialen Netzwerken zeigte, dass Harvey Weinstein kein Einzelfall war. Millionen von Einträgen wurden seit 2017 unter "metoo" verzeichnet, weltweit wurde eine breite gesellschaftliche Debatte angestoßen.
"Ja heißt ja, und ...?" ist eine akustische Spurensuche, ein Ringen um präzise Beschreibungen in der Debatte über prekäre Geschlechterverhältnisse, über Lust und Macht. Der 2019 von Carolin Emcke als Essay veröffentlichte Text dient als Vorlage für ein Hörspiel, in dem der Anstoß zur "metoo"-Bewegung noch einmal in Erinnerung gerufen, die Auswirkungen offen diskutiert werden. Frauen sprechen über Frauen, über Erfahrungen und Prägungen - über falsche Rollenbilder, Medienhypes und Gewohnheiten. Über Bademäntel und die angeblich eigene Schuld.
Zur Autorin: Carolin Emcke, geboren 1967, studierte Philosophie in London, Frankfurt/Main und Harvard. Sie promovierte über den Begriff "kollektiver Identitäten". Von 1998 bis 2013 bereiste Carolin Emcke weltweit Krisenregionen und berichtete darüber. 2003/2004 war sie als Visiting Lecturer für Politische Theorie an der Yale University. Sie ist freie Publizistin und engagiert sich immer wieder mit künstlerischen Projekten und Interventionen, u.a. die Thementage "Krieg erzählen" am Haus der Kulturen der Welt. Seit über zehn Jahren organisiert und moderiert Carolin Emcke die monatliche Diskussionsreihe "Streitraum" an der Schaubühne Berlin.
Bei S. Fischer erschienen "Von den Kriegen. Briefe an Freunde", "Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF", "Wie wir begehren", "Weil es sagbar ist: Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit", "Gegen den Hass" und "Ja heißt ja und ..." - Ein Monolog, S. Fischer, 2019
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