Menora mit brennenden Kerzen, Chanukkah

APA/AFP/SAFIN HAMED

Gedanken für den Tag

Flackernde Lichter - Gedanken zu Chanukka von Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems

Jedes Jahr, wenn es dunkler wird, naht ein sentimentales Familienfest. Ein Fest, das gläubige und ungläubige Juden fast überall auf der Welt vor das "December Dilemma" stellt, wie es in den USA ironisch genannt wird: Weihnachten und Chanukka. Oder Weihnukka? Das jüdische "Lichterfest", das Fest der Wiedereinweihung des Tempels, es fällt in den Dezember, mal früher mal später, der hebräische Mondkalender sorgt jedes Jahr ein wenig für Verwirrung.

Dass man in einer Zeit, in der die Tage immer kürzer werden, ein Lichterfest feiert, mit einem Baum und Kerzen, oder mit einem Leuchter mit Öllämpchen, es hat seinen Ursprung wohl in heidnischen Beschwörungen der Sonne, doch bitte nicht ganz zu verschwinden, z.B. das römische Fest des siegreichen Sonnengottes. Über diesen alten heidnischen Brauch reden weder Christen noch Juden gerne, wenn es um die Festtage geht.

So feiern Jüdinnen und Juden, wenn sie denn "jüdisch" feiern wollen, im Dezember lieber den heldenhaften Sieg des jüdischen Glaubens über das Heidentum, über Götzendienst und Assimilation. Und zwar acht Tage lang, beginnend am Vorabend des 25. Kislew. Und das ist heuer der 29. November. Und da zu jedem Feiertag eine gute Geschichte gehört, sei sie hier kurz erzählt.

Im Jahre 164 vor der Zeitrechnung hätten die Makkabäer gegen die griechisch-syrische Herrschaft über Jerusalem revoltiert, und die Hellenen vertrieben. Die hatten den Tempel durch eine Zeusstatue entweiht. Und als der Tempel wieder eingeweiht werden sollte, da wäre nur noch ein kleiner Rest geweihtes Öl für den großen Leuchter im Tempel gefunden worden, gerade einmal genug für einen Tag. Doch das Öl hätte wie durch ein Wunder für acht Tage gereicht, genug bis wieder neues geweihtes Öl bereitet war. Ein Wunder, das man schon bald jährlich zu feiern begann. Soweit die Legende. Und wie so oft, auch hinter dieser Legende steckte Politik.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Leonard Bernstein
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Stephen Sondheim
Bearbeiter/Bearbeiterin: Mike Boxer (Arr.)
Gesamttitel: West Side Chanukah Story (Ausschnitt)
Titel: "On Chanukah" ("America") (00:00:55) - gespielt: 00:00:23 - tw. unterlegt
Titel: "Eight Nights" ("Tonight") (00:02:08) - gespielt: 00:02:08 - tw. unterlegt
Solist/Solistin: Six13 (Mike Boxer, Carl Haber Lior Melnick, Craig Resmovits, Nathaniel Ribner, Josh Sauer, Jacob Spadaro, Mordy Weinstein
Länge: 03:03 min
Label: Horus Music (im Auftrag von Six13)

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