Leere Sessel auf Schultischen

APA/DPA/MARIJAN MURAT

Moment

Fachfremder Unterricht im Schulalltag

Wenn die Lehrerin mit den Kindern lernt. Als Lehrer/in ein neues Fach unterrichten

Die Mathematiklehrerin steht im neuen Schuljahr mehrere Stunden pro Woche im Turnsaal, der Biologielehrer zeichnet Selbstporträts mit einer Klasse und die Englischlehrerin erklärt, welche Enzyme an der Verdauung beteiligt sind. "Fachfremder Unterricht" ist in Haupt-, Mittel- und polytechnischen Schulen seit Jahrzehnten die Regel. Lehrer/innen werden in Fächern eingesetzt, die sie nicht studiert haben, weil niemand mit einschlägiger Ausbildung die Unterrichtsstunden am Schulstandort übernehmen kann. Das neue Lehrerdienstrecht sieht vor, dass Pflichtschullehrer/innen "aus wichtigen dienstlichen Gründen vorübergehend" für andere als ihre angestammten Fächer eingeteilt werden können. Spätestens nach einem Semester müssen sie allerdings zustimmen, weiterhin fachfremd unterrichten zu wollen. Nach dem alten Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz konnten Lehrer/innen an Mittelschulen und Polytechnischen Schulen unbefristet fachfremd eingesetzt werden. Die betroffenen Lehrer/innen müssen sich - oft über die Sommerferien - in ein neues Unterrichtsfach einarbeiten, ohne Überblick über den Stoff und teilweise ohne großes Vorwissen. Praktischere Fächer wie Bildnerische Erziehung, Sport oder Werken bringen zusätzliche Herausforderungen.

Gestaltung: Vincent Leb


Randnotizen: Barbara Zeithammer

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