Syukuro Manabe

Syukuro Manabe - AP/SETH WENIG

Dimensionen

Die Nobelpreise 2021: Physik

Die Komplexitätsversteher
Von Armin Stadler

Nicht immer hält sich die Realität an die Modelle der Physik. Bei der Erderwärmung, die sich in den Klimamodellen von Syukuro Manabe und Klaus Hasselmann zeigte, war es allerdings so. Umso erstaunlicher ist es, wie spät die Politik (inklusive Nobelpreiskomiteé) darauf reagiert hat. Denn die Computersimulationen des Japaners und Deutschen stammen aus den 1970 und 80er Jahren. Sie ergaben Muster, die einen hausgemachten Klimawandel belegten: Es ist der Mensch, der durch seinen Kohlendioxid-Ausstoß den Treibhauseffekt verstärkt und damit die Erde aufheizt. Die beiden Klimaforscher, hieß es in Stockholm, erhalten den Physiknobelpreis 2021 für "bahnbrechende Beiträge zum Verständnis komplexer physikalischer Systeme".

Solche von vielen Details und Zufälligkeiten bestimmte Systeme gibt es auch in der winzigen Welt der Atome, die Giorgio Parisi erforschte, der die zweite Hälfte der Auszeichnung erhält. Um 1980 gelang es dem Italiener, die ungeordnete Strukturen in amorphen Materialien wie Glas aufzuklären. Seine fundamentalen Erkenntnisse beeinflussten auch die Biologie, die Neurowissenschaften oder das maschinelle Lernen.

Sendereihe

Übersicht