Gedanken für den Tag

21. Dezember 2021, 06:56

Der Winter wurde immer als die Zeit der langen Nächte, der Dunkelheit und Kälte erfahren, und die Menschen sehnen sich nach Licht und Wärme. Im Buch Jesaja heißt es: "Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf" (Jes 9,1).

Die O-Antiphon des heutigen Tages, einer jener alten Sätze, die in den Tagen vor Weihnachten in der katholischen Liturgie seit 1.400 Jahren gesungen werden, greift diesen Gedanken auf: O Morgenstern, Glanz des unversehrten Lichtes, der Gerechtigkeit strahlende Sonne: Komm und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes.

Drei ausdruckstarke Bilder umschreiben das aufstrahlende Licht: Morgenstern, Glanz des unversehrten Lichtes und Sonne der Gerechtigkeit. Der Morgenstern ist Symbol der Hoffnung: Klar und funkelnd geht er auf, durchbricht das Dunkel der Nacht und kündet die aufgehende Sonne an. Weihnachten ist auch das Fest des römischen Gottes "Sol invictus", des unbesiegbaren Sonnengottes, und Weihnachten ist auch der "Morgen Christi". Von ihm geht Glanz aus, strahlendes Licht, Helligkeit, ganz rein, ohne jede Versehrtheit.

Der Morgenstern wächst zur strahlenden Sonne heran, zum immer heller leuchtenden Tag. Leben, Licht, Wärme und Freude, das ist - dem christlichen Glauben nach - Christus. Er ist das Licht, das neue Verhältnisse schafft. Er kann uns retten aus den Schatten des Todes, aus den Erfahrungen der Grenze, des Scheiterns, des Älterwerdens, der Todesahnung, der Sorgen und Nöte. In diesen Erfahrungen der Dunkelheit fordert mich die Adventbotschaft heraus: "Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt!", wie es im biblischen Buch Jesaja heißt. (Jes 60,1). Und ich darf der Zusage vertrauen: ich werde kommen und morgen werde ich da sein!

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler