ORF/JOSEPH SCHIMMER
Punkt eins
Erwartung, Hoffnung, Zuversicht
Nötig oder naiv? Der Mensch als "Hoffnungswesen"
Gäste: Univ. - Prof. DDr. Reinhold Esterbauer, Kathologisch-theologische Fakultät der Universität Graz & Dr. Dimitri Prandner, Abteilung für Empirische Sozialforschung, Johannes-Kepler-Universität Linz.
Moderation: Johann Kneihs.
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3. Jänner 2022, 13:00
Ohne Hoffnung scheint menschliches Leben schwer vorstellbar: sei es die Hoffnung auf Normalität nach Krisensituationen, sei es die Hoffnung auf andere Menschen und was sie uns geben: Ansprache, Anwesenheit, Unterstützung - bis hin zur Hoffnung, geliebt zu werden und lieben zu können, was sich allerdings nicht erzwingen lässt: Zur Hoffnung gehört auch, dass das Erhoffte nicht verfügbar ist.
Man könne den Menschen als "Hoffnungswesen" bezeichnen, sagt der Philosoph Reinhold Esterbauer. Das ergebe sich aus unserer Existenz in der Zeit wie auch aus der Endlichkeit und ihrer erhofften Überwindung.
Nicht umsonst nimmt Hoffnung einen zentralen Platz im politischen wie im religiösen Denken ein, bei Martin Luther wie beim Aufklärer Immanuel Kant. Der Marxist Ernst Bloch wollte in seinem "Prinzip Hoffnung" religiöses in innerweltliches Hoffen verwandeln, in seinem Gegenentwurf betonte Hans Jonas statt der Hoffnung auf die Zukunft die Verantwortung im Hier und Jetzt und thematisierte als einer der ersten Philosophen die ökologische Krise.
Besonders im religiösen Zusammenhang richtet sich Hoffnung nicht nur auf etwas, sondern oft auf jemanden: einen Messias, der Erlösung bringen soll - eine Hoffnung, die, wenn auf Politik und Gesellschaft übertragen, wohl zwangsläufig Enttäuschung bringen muss.
In Österreich blicken Menschen derzeit besonders pessimistisch auf die allgemeine, gesellschaftliche Entwicklung - bleiben aber vergleichsweise optimistisch für sich selbst. Der Sozialforscher Dimitri Prandner berichtet dabei von großen Unterschieden zwischen Älteren und Jüngeren, Land- und Stadt-Bewohner:innen, und je nach den Lebensumständen.
Wie realistisch muss Hoffnung sein - oder muss sie das gerade nicht? Ist Hoffnung eine Illusion, gar eine Form der Selbsttäuschung? Ist sie notwendig und produktiv, weil sie uns zum Handeln bringt, oder hält sie uns, fatalistisch, davon ab, das Richtige zu tun? Worin besteht der Unterschied zwischen Hoffnung und Optimismus?
Darüber spricht Johann Kneihs mit seinen Gästen Reinhold Esterbauer und Dimitri Prandner und mit Ihnen: Die Redaktion freut sich über Ihre Beiträge zum Gespräch, während der Sendung unter der kostenfreien Nummer (in Österreich) 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Chris Beier
Album: NACHTFAHRTEN
Titel: White moon/instr.
Ausführende: Michael Wollny Trio
Ausführender/Ausführende: Michael Wollny /Piano
Ausführender/Ausführende: Christian Weber /Bass
Ausführender/Ausführende: Eric Schaefer /Drums
Länge: 04:10 min
Label: ACT 95922
Komponist/Komponistin: Sting
Album: MAGIC MOMENTS @ SCHLOSS ELMAU / BEST OF SWEDISH - GERMAN FRIENDSHIP CONCERTS
Titel: Fragile/live
Solist/Solistin: Nils Landgran /Gesang, Posaune
Solist/Solistin: Michael Wollny /Piano
Länge: 06:50 min
Label: ACT 94802
Komponist/Komponistin: Guillaume de Machaut
Bearbeiter/Bearbeiterin: Eric Schaefer /Arrangement/geb.1976
Album: NACHTFAHRTEN
Titel: De Desconfort / Bearbeitung für Jazztrio
Ausführende: Michael Wollny Trio
Ausführender/Ausführende: Michael Wollny /Piano
Ausführender/Ausführende: Christian Weber /Bass
Ausführender/Ausführende: Eric Schaefer /Drums
Länge: 02:38 min
Label: ACT 95922