Karin Michaëlis

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Tonspuren

Die dänische Schriftstellerin Karin Michaëlis

"Eine rote Nase ist das Schlimmste, was einer schönen Frau zustoßen kann."
Die dänische Schriftstellerin Karin Michaëlis.
Feature von Lea Roma.

Mehr als 60 Bücher finden sich in der Bibliographie der Vielschreiberin. Dennoch wird Karin Michaëlis, geboren vor 150 Jahren in der dänischen Hafenstadt Randers, vor allem mit einem Werk gleichgesetzt: "Das gefährliche Alter". Dieser 1910 verfasste Roman über eine 42-jährige Frau, die in ihrem selbstgewählten Exil unverblümt offen über das Wesen der Frau, ihre Ehe und ihren alternden Körper spricht, machte die Verfasserin schlagartig berühmt, vor allem aber berüchtigt.

Karin Michaëlis dürfte von ihrem eigenen Wesen her in etwa das Gegenteil von Elsie Lindner, ihrer zynischen Protagonistin dieses Briefromans, gewesen sein: Ihr ganzes Leben lang ließ die als Philanthropin bekannte Autorin jedem ihre Hilfe zukommen, der diese benötigte - egal ob Mensch oder Tier. Während des Naziregimes fanden so auch die Schauspielerin Helene Weigel und deren Mann Bertolt Brecht Unterschlupf im Haus der Schriftstellerin auf der Insel Thurø.

Die Beziehung zu Helene Weigel ging bereits auf das Jahr 1917 zurück, als Karin Michaëlis, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Eugenie Schwarzwald, Gründerin der gleichnamigen Schule, die angehende Schauspielerin zu ihrem ersten Vorsprechen begleitete und darüber einen ihrer zahlreichen Zeitungsartikel verfasste.

Neben "Das gefährliche Alter" sind es vor allem die "Bibi"-Bücher, die Geschichten über ein abenteuerlustiges, selbstbewusstes Mädchen, mit denen die 1872 geborene und 1950 in größter Armut verstorbene Schriftstellerin bis heute in Erinnerung bleibt.

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