Hintergründe des Einmarschs

25. Februar 2022, 13:00

Gestern, am 24. Februar, haben Truppen der Russischen Föderation Kriegshandlungen gegen das Nachbarland Ukraine begonnen, mit dem Beschuss aus der Luft und dem Einmarsch von Bodentruppen. Damit sind Befürchtungen innerhalb und außerhalb der Ukraine und Vorhersagen westlicher Geheimdienste bestätigt worden.

Noch ist unklar, wie sich die Operation weiter entwickeln wird, auch über ihre Ziele bestehen mehr Mutmaßungen als verlässliche Informationen. Die Invasion steht allerdings in Einklang mit einem programmatischen Aufsatz des russischen Präsidenten aus dem Sommer 2021.

Unter dem Titel "Über die historische Einheit von Russen und Ukrainern" bestritt Putin darin die Existenz eines eigenständigen ukrainischen Volks, dieses sei vielmehr mit dem russischen Volk eins. Die Zweistaatlichkeit bzw. der ukrainische Staat seien ein historischer Zufall.

Kann es sein, dass die russische Politik tatsächlich auf die "Korrektur" eines "Fehlers der Geschichte" abzielt? Wie bedeutend sind Vorstellungen von einer gemeinsamen Geschichte, oder gemeinsamen Ursprüngen im Staatengebilde der Kiewer Rus im Mittelalter, im politischen Denken in Russland? Welche historischen Erfahrungen - im Zarenreich und in der Sowjetunion - prägen auf ukrainischer Seite das Verhältnis zu den russischen Nachbarn?

Der Historiker Andreas Kappeler gilt als führender Spezialist für die Geschichte der Ukraine und hat die ukrainische, russische und sowjetische Geschichte in zahlreichen Buchveröffentlichungen dargestellt.

Johann Kneihs spricht mit ihm über die Vermischung von historischen Beziehungen und aktueller Geopolitik im Konflikt um die Ukraine und jetzt auch in der Ukraine selbst. Hörer:innen sind wie immer eingeladen, sich am Gespräch zu beteiligen, während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Johann Kneihs

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• Ukraine