Hemma Berg und Janez Gregoric

ORF/URSULA BURKERT

Ambiente - von der Kunst des Reisens

Kärntner Grenzgeschichten

Grenzerkundung Teil 14: Kärnten. Vom Nassfeld bis Globasnica/Globasnitz

Nach mehr als einem Jahr geht das Projekt "Erkundungen an Österreichs Grenzen" zu Ende. Im Jänner 2021 war durch einen neuerlichen Lockdown in der COVID 19 Pandemie das Reisen außerhalb Österreichs beinah unmöglich geworden. Das Ambiente Team begann daher an die Grenzen Österreichs zu gehen und sich dort umzusehen. Gegen den Uhrzeigersinn bereiste sie einmal im Monat die unterschiedlichen Grenzgebiete von der Steiermark ausgehend.

Am 27. Februar ist das Ziel erreicht: die Kärntner Grenze vom Nassfeld bis Globasnica/Globasnitz.

Das Nassfeld - der Passo di Pramollo - stellt die grüne Grenze zu Italien. Es ist ein Sattel zwischen dem österreichischen Gail- und dem italienischen Kanaltal. Neben dem Plöckenpass ist das Nassfeld die einzige ausgebaute Straßenverbindung über die Karnischen Alpen. Viele Kurven und Kehren sind zu bewältigen um die Passhöhe auf 1.530 Meter zu erreichen. Einst war hier nur ein Saumpfad, der im Ersten Weltkrieg zu einer Straße ausgebaut wurde, um die Versorgung der Truppen zu gewährleisten. Später blühte hier der Schmuggel. Während des 2. Weltkrieges gab es in den dichten Wäldern der Karnischen Alpen und der Karawanken kriegerische blutige Auseinandersetzungen zwischen Partisanen und Wehrmachtssoldaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein - von der Bevölkerung beiderseits der Grenze gewünschte - Grenzübergang installiert. Die Zeit für ein friedliches Miteinander war gekommen. Heute bieten das Schigebiet Nassfeld und weiter östlich der Geopark Karawanken grenzüberschreitende Freizeitmöglichkeiten.
Durch das enge Vellach-Tal erreicht man den Ort Bad Eisenkappel - slowenisch Zelezna Kapla. Danach schlängelt sich eine Straße durch unwegsames Gelände steil bergauf Richtung Staatsgrenze. Nicht weit davon befindet sich der Vinkl-Hof des Landwirtes und Kulturvermittlers Zdravko Haderlap. Er hat ein Konzept für die Gegend entwickelt. Kultur soll dabei ein kreativer Motor für die regionale Entwicklung sein.

In Globasnica/Globasnitz, nur ein paar Kilometer von der Grenze entfernt, ist der Musiker und Lehrer Janez Gregoric zuhause. Der Kärntner Slowene ist am Fuße des Hausberges, der Petzen, Zeuge der Veränderungen diesseits und jenseits der Grenze geworden und rief schon vor 20 Jahren das künstlerische Projekt TRIVIUM / tri poti/ Drei Wege ins Leben, ein grenzüberschreitendes Projekt, das alljährlich am 14. August am Hemmaberg stattfindet. Mit musikalischen und literarischen Beiträgen wird auf den Reichtum der Mehrsprachigkeit hingewiesen. Es geht um die spartenübergreifende und grenzüberschreitende Begegnung von Künstler*innen aus dem Alpe-Adria Raum


Gestaltung: Ursula Burkert, Matthias Haydn, Ilse Huber

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