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Spielräume
Jack Kerouac und die Musik
Musik aus allen Richtungen mit Wolfgang Schlag. On The Road
11. März 2022, 17:30
Die Karriere des Jack Kerouac beginnt in den Biographien meist mit der Veröffentlichung seines Romans On The Road im Jahr 1957. Die rastlose Improvisation über eine ebenso rastlose Fahrt quer durch die USA, mit seinem genialen Freund Neal Cassady am Steuer, wurde schnell zum Kultroman der Beat Generation, der jungen US-amerikanischen Literatur auf der Suche nach einer neuen Sprache. Diese Sprache ist klangvoll, rhythmisch, wie endlos lange Musikstücke, ungesteuerte Jazz-Variationen. Brillantes blitzt auf, Belangloses folgt auf zwanzig, dreißig, vierzig Seiten, und dann bricht wie aus dem Nichts diese seltsam leere Begeisterung darüber aus, eine neue Stadt zu entdecken oder eine Seitenstraße, oder die Grandiosität der Rocky Mountains zu erfahren.
Doch eigentlich beginnt die künstlerische Karriere des Jack Kerouac schon Anfang der 40er-Jahre mit spontanen Lesungen, oft gemeinsam mit William S. Burroughs und Allen Ginsberg, in Jazzclubs und Bars, immer wieder mit dem ebenso genial improvisierenden André Previn am Klavier. Hier entsteht seine tiefe Verbindung zu den großen Virtuosen des Jazz wie Charlie Parker und Dizzy Gillespie, deren Art zu improvisieren in Kerouacs Sprachvirtuosität einfließt. Unter dem Einfluss von Kerouacs großen Erfolgen wie On The Road oder The Dharma Bhums widmet in den 60er-Jahren eine Vielzahl an Musikern dem neuen literarischen Idol Songs, wie Tom Waits, Bob Dylan oder die Doors.
Diese Verehrung einer ganzen jungen Generation für die "Koteletten geschmückten Helden aus der Schneewelt des Westens" (On The Road), den sexsüchtigen Neal Cassady und den alkoholkranken Jack Kerouac, ist heute vielleicht schwer nachvollziehbar. Am nächsten kommt aus unserer Sicht dieser Sehnsucht noch Qualtingers "Halbwilder" - "I hob zwoar ka ohnung wo i hinfoahr. Aber dafür bin i gschwinder duat".
Dieser Rastlosigkeit einer verzweifelnd suchenden Nachkriegs-Jugend gab Jack Kerouac in den USA eine Stimme und zahlte selbst dafür den höchsten Preis. Jack Kerouac, geboren am 12. März 1922, starb 1969 mit 47 Jahren an seiner Alkohol-Sucht, auf dem Gipfel seines Ruhms.
Sendereihe
Gestaltung
- Wolfgang Schlag
Playlist
Komponist/Komponistin: Bob Dylan
Gesamttitel: UNPLUGGED - Bob DYLAN
Titel: Desolation row
Solist/Solistin: Bob Dylan /Gesang, Gitarre
Ausführende: Instrumentalensemble
Länge: 08:17 min
Label: Columbia 4783742
Urheber/Urheberin: Meyer
Urheber/Urheberin: Jolsen
Album: Foreign Affairs
JACK AND NEAL/CALIFORNIA HERE I COME
Ausführender/Ausführende: Tom Waits
Länge: 05:00 min
Label: Asylum 53068
Komponist/Komponistin: Steve Allan
Album: BEAT GENERATION
Titel: Charlie Parker
Solist/Solistin: Jack Kerouac
Solist/Solistin: Steve Allan
Länge: 03:45 min
Label: Hanover - HML 5000
Komponist/Komponistin: Don Morrow
Album: THE BEAT GENERATION
Titel: Kerouazy
Solist/Solistin: Bass - Jack Zimmermann
Solist/Solistin: Drums - Don Lamond
Solist/Solistin: Guitar - Barry Galbraith
Solist/Solistin: Narrator - Don Morrow
Solist/Solistin: Percussion - Ted Sommers
Solist/Solistin: Piano - Lou Garisto
Solist/Solistin: Reeds - Jerome Richardson, Phil Bodner
Solist/Solistin: Trombone - Chauncey Welsch
Solist/Solistin: Trumpet - Doc Severinson
Solist/Solistin: Voice - Ann Thomas, Herb Duncan, Joyce Gordon, Phil Kramer
Länge: 02:06 min
Label: Rhino 70281
Komponist/Komponistin: Terry Riley/geb.1935
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Jack Kerouac/1922 - 1969
Titel: June Buddhas / aus "Mexico City Blues" - für Chor und Orchester nach einem Gedicht von Jack Kerouac
* 224th Chorus - 1.Satz (00:06:23)
Chor: Voices Saintpaulia
Choreinstudierung: Geoffrey Fairweather
Orchester: Brooklyn Philharmonic Orchestra
Leitung: Dennis Russell Davies
Ausführender/Ausführende: George Brooks /Saxophon
Länge: 02:25 min
Label: Musicmasters Classics 01612670892
Komponist/Komponistin: André Previn
Komponist/Komponistin: Paul Webster
Album: ELLA FITZGERALD
Titel: Like Young
Solist/Solistin: Ella Fitzgerald
Länge: 02:51 min
Label: Metro 500