Radiogeschichten

Eine Familiengeschichte in Briefen

"Camondo" von Edmund de Waal. Aus dem Englischen von Brigitte Hilzensauer. Es liest Raphael von Bargen.

Geschichte ist nicht Vergangenheit, sie hört nie auf und entfaltet sich in unseren Händen. Das schreibt Edmund de Waal in seinem neuen Buch "Camondo", das ihn zurückführt in die Pariser Rue de Monceau, in der einst sein Vorfahre Charles Ephrussi den berühmten "Hasen mit den Bernsteinaugen" hütete, wo in unmittelbarer Nachbarschaft Marcel Proust wohnte und wo der Bankier Moïse de Camondo aus Konstantinopel ein Palais errichten ließ, in dem sich heute ein seit 1936 unverändertes Museum befindet. Niemand war zufällig in dieser "Straße der Anfänge", sagt de Waal und beginnt, imaginäre Briefe an Moïse zu richten, über die vielfältigen Beziehungen ihrer beiden Familien, über Assimilation, Großzügigkeit, privates und öffentliches Leben und immer wieder über die Bedeutung der Erinnerung und dass es keinen "Schlussstrich" geben kann und darf.

Edmund de Waal wurde 1964 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Er war Professor für Keramik an der University of Westminster und stellte u.a. im Victoria and Albert Museum und in der der Gagosian Gallery in New York aus. Er lebt in London. 2011 erschien seine international gefeiertes Familiengeschiche "Der Hase mit den Bernsteinaugen", 2016 "Die weiße Straße", 2021 "Camondo. Eine Familiengeschichte in Briefen".

Gestaltung: Nicole Dietrich

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Aus: Edmund de Waal, "Camondo. Eine Familiengeschichte in Briefen". Aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Hilzensauer. Zsolnay Verlag, 2021

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