
Georg Kreisler - DPA/DANIEL KARMANN
Spielräume - Nachtausgabe
Legenden des Kabaretts: Gerhard Bronner und Georg Kreisler, Jahrgang 1922
Zwei Schwimmer gegen den Strom: Gerhard Bronner und Georg Kreisler
1. April 2022, 22:20
Nur wenige Monate älter als Gerhard Bronner war Georg Kreisler. Beide Jahrgang 1922, beide gebürtige Wiener, der eine wird in Favoriten als Sohn einer Näherin und eines Tapezierers geboren, der andere in eine Anwaltsfamilie aus Wien-Neubau. Beide mussten als Juden vor den Nazis in die Emigration fliehen und überlebten den Holocaust, beide waren unendlich begabt und vielseitig als Texter, Sänger, Komponisten, Autoren, Kabarettisten. Beide wurden zu Legenden der Wiener Kabarettszene der Nachkriegsjahre.
Zuerst befreundet, dann verfeindet, zu gegensätzlich in ihren Ansprüchen und Einstellungen. "Wir waren keine homogene Gruppe, im Gegenteil: Merz war Anti-Marxist, Peter Wehle war katholischer Monarchist, Kreisler stand den Kommunisten nahe, ich war (und bin) Sozialdemokrat, Qualtinger war Nihilist, und Louise Martini war gar nichts. Es gab vor fast jedem neuen Programm stundenlange Diskussionen. Eine der Folgen davon war, dass Kreisler das Team verließ, weil wir ihm zu reaktionär waren", erinnerte sich Gerhard Bronner.
Zum 100. Geburtstag der beiden Künstler sollen sie posthum gemeinsam gefeiert werden. Gratulanten sind u.a. der Geiger und Kabarettist Aliosha Biz, Wolfram Berger - und Renate Burtscher als Gastgeberin der Sendung.
Gestaltung: Christoph Wagner-Trenkwitz
Sendereihe
Gestaltung
- Christoph Wagner-Trenkwitz