JMW/DAVID BOHMANN
Betrifft: Geschichte
Die Rothschilds Zur Wiener Geschichte der Familiendynastie
anlässlich der Ausstellung im Jüdischen Museum:
Die Rothschilds
mit: Gabriele Kohlbauer-Fritz und Tom Juncker, Kurator/innen am Jüdischen Museum Wien
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller
14. April 2022, 17:55
Mayer Amschel Rothschild, 1744 in Frankfurt am Main geboren, betrieb ein kleines Geschäft für Münzen und Antiquitäten in seiner Heimatstadt. Trotz der prekären Bedingungen, die zu dieser Zeit im Frankfurter Judenghetto herrschten, begann Ende des 18. Jahrhunderts der steile wirtschaftliche und gesellschaftliche Aufstieg der Familie. Mayer Amschel Rothschild beschäftigte sich zunehmend mit Geldhandel-, Bank- und Importgeschäften und arbeitete für große Fürstenhäuser.
Die Rothschilds stellten schließlich die führende Finanzdynastie Europas dar, sie forcierten die jüdische Emanzipation im 19. Jahrhundert und begründeten zahlreiche Bildungs- und Wohltätigkeitsstiftungen. Die fünf Söhne des Paares Mayer Amschel und Gutle Rothschild, die das Erwachsenenalter erreichten, wurden in europäischen Großstädten tätig. Salomon Mayer Rothschild ließ sich in Wien nieder. 1817 in den Adelsstand erhoben, stieg er zum Bankier des Hauses Habsburg auf, erwarb Bergbau- und Industriebetriebe und investierte in Transportunternehmen.
Sein Sohn, Anselm Salomon Rothschild, begründete im Jahr 1855 die Creditanstalt-Bankverein.
Mit dem "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland endete im Jahr 1938 diese Erfolgsgeschichte des Hauses Rothschild in Österreich gewaltsam.
Louis Nathaniel Rothschild, der zu dieser Zeit das Bankhaus S. M. v. Rothschild in Wien leitete und Hauptaktionär der Creditanstalt war, wurde von den Nationalsozialisten
festgenommen, erpresst und enteignet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden lediglich Teile des Vermögens zurückgestellt, die Restitution der bedeutenden Kunstsammlung begann erst nach 1998.
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Sendereihe
Gestaltung
- Rosemarie Burgstaller