Britten, Strauss und das Jahr 1945

11. Mai 2022, 14:05

Alle Werke in diesem "Landscapes and Mindscapes" übertitelten Konzert entstanden so um 1945. Die "Four Sea Interludes" von Benjamin Britten stammen aus seiner Oper "Peter Grimes". Aaron Copland stellte im selben Jahr eine Suite aus seiner Ballettmusik "Appalachian Spring" zusammen. Einschmeichelnde Melodien, von denen eine direkt einer Shaker-Quelle entsprang, führen in ein idealisiertes Vorkriegsamerika. Was bedeutet "Spring"? Frühling oder Quellwasser? Die Balletthandlung hatte sich von einem Gedicht des Lyrikers Hart Crane inspirieren lassen. Von einer Quelle - "a spring" - ist da die Rede. Aber immerhin hat die Handlung dann doch mit dem beginnenden Frühling zu tun. Amerikanische Pioniere, Wirtschaftsflüchtlinge des frühen 19. Jahrhunderts, errichten in Pennsylvania ein neues Bauernhaus. Ein eben vermähltes Paar wird willkommen geheißen. Man feiert "the simple gifts of life" - die einfachen Gaben des Lebens - mit der Shaker-Melodie "Simple Gifts": " 'Tis a Gift to be Simple".

Igor Strawinskys "Symphony in Three Movements" und das Oboenkonzert von Richard Strauss wurden 1946 uraufgeführt. Strawinsky sprach 1961 von seiner "Kriegssymphonie"; die Anfrage für ein Oboenkonzert erhielt Strauss von einem amerikanischen Geheimdienstoffizier. Der Oboist François Leleux gab mit diesem bukolischen Konzert sein Debüt mit dem FRSO - dem Sinfonieorchester des Finnischen Rundfunks.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger