Hängematte im Park

APA/ROLAND SCHLAGER

Im Gespräch

Sergio Costa, Soziologe

"Wir benötigen eine grundsätzlich neue Beziehung zwischen Mensch und Natur"
Andreas Obrecht im Gespräch mit dem Soziologen Sergio Costa

Sérgio Costa ist als neuntes und jüngstes Kind einer Milchbauerfamilie in Vespasiano, im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien aufgewachsen. Anfang der 1990er Jahre kam er nach Berlin für seine Promotion im Fach Soziologie an der Freien Universität Berlin. Das Promotionsthema war die Herausbildung einer politischen Öffentlichkeit in Brasilien nach dem Zusammenbruch der Militärdiktatur, die von 1964 bis 1986 andauerte. Nach der Promotion nahm er einen Ruf der Universität Santa Catarina für eine Professur im Bereich der politischen Soziologie an, und zog mit seiner deutsch-brasilianischen Frau und seinen zwei Kindern zur Inselstadt Florianópolis im Süden Brasiliens, wo er zwischen 1996-1999 lebte.

2008 wurde er auf die Professur Soziologie Lateinamerikas an der FU Berlin berufen, die er gegenwärtig innehat. Im Rahmen der Professur hat er sowohl in der Ausbildung der Doktorand*innen als auch in der Einwerbung von Drittmitteln den Fokus auf die Schnittstelle zwischen Zusammenleben- und Ungleichheitsforschung gesetzt. Zugleich engagiert er sich für die Bewegung der Konvivialisten - eine multinationale Plattform von Gelehrten und Intellektuellen, die eine neue Beziehung zwischen Mensch und Natur begründen wollen, und mittlerweile mit einer großen Zahl von Publikationen und zwei Manifesten an die Öffentlichkeit getreten sind.

Service

Das erste konvivialistische Manifest - Für eine neue Kunst des Zusammenlebens, transcript Verlag 2014

Das zweite konvivialistische Manifest - Für eine post-neoliberale Welt (Nachwort von Sérgio Costa), transcript Verlag 2020

Sendereihe

Gestaltung