Steppe in Kasachstan.

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Aufwachsen im Atomwaffentestgelände

Mutter Erde: "Wunderkind Erjan" von Hamid Ismailov. Aus dem Russischen von Andreas Tretner. Es liest Karl Menrad.

Durch die Weite der Steppe Kasachstans fährt ratternd ein Zug. In ihm begegnen sich der Ich-Erzähler und Erjan, ein virtuoser Geigenspieler, der aussieht wie zwölf, de facto aber 27 Jahre alt ist. Als Kind tauchte er in einen nuklear verseuchten See. Hamid Ismailov versetzt damit das Blechtrommel-Motiv des Immer-Kind-Bleibenden in die Einöde des von 486 Atombombentests verseuchten Kasachstan.

Hamid Ismailov, 1954 geboren in Tokmok im Norden Kirgisistans, an der Grenze zu Kasachstan, absolvierte die Militärschule in Usbekistan. 1992 musste er das Land aufgrund seiner politischen Überzeugungen verlassen. Seit 1994 arbeitete als Journalist für den BBC World Service in London. Heute lebt er in Prag. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, in Usbekistan sind sie bis heute verboten. "Wunderkind Erjan" ist die erste Übersetzung Ismailovs ins Deutsche.

Gestaltung: Nicole Dietrich

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Aus: Hamid Ismailov, "Wunderkind Erjan". Aus dem Russischen von Andreas Tretner. Friedenauer Presse, 2022

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