AP/MICHAEL PROBST
Punkt eins
Religionen und Sexualität
Wie Gottes-, Götter- und Göttinnenvorstellungen die Beziehung der Geschlechter beeinflussen.
Gäste: Univ.-Prof. Dr. Birgit Heller, stellvertretende Vorständin des Instituts für Religionswissenschaft an der Universität Wien & Univ.-Prof. Dr. Edith Franke, Vergleichende Religionswissenschaftlerin, Leiterin der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg.
Moderation: Andreas Obrecht.
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9. Juni 2022, 13:00
Dass Geschlechterbeziehungen und menschliche Sexualität durch Religion nicht nur beeinflusst, sondern durch sie auch kontrolliert werden, ist spätestens seit dem 19. Jahrhundert fixer Bestandteil der philosophischen, soziologischen und theologischen Diskussionen über das Verhältnis zwischen Religion und Gesellschaft.
Die monotheistischen Religionen haben jahrhundertlang die Vorstellung eines männlichen Gottes geprägt - eine Vorstellung, die immensen Einfluss auf die Verteilung von Macht und Ohnmacht zwischen den Geschlechtern hatte, bzw. auch Spiegel patriarchaler Gesellschaftsordnung war. In anderen Weltgegenden gibt es freilich auch die kulturelle Überlieferung weiblicher, androgyner oder transsexueller Gottheiten: Haben diese Glaubensvorstellungen andere Geschlechterbeziehungen begründet oder zu einer grundsätzlich anderen Sexualmoral geführt? Und stimmt es überhaupt noch, dass in unserer kulturell liberalen Welt die Religion eine kontrollierende Instanz hinsichtlich sexueller Ordnung, Orientierung und Praxis darstellt?
Die vergleichende Religionswissenschaft ist ein faszinierendes Forschungsfeld, das in Vergangenheit und Gegenwart unterschiedlichste religiöse Überzeugungen und Überlieferungen vor dem Hintergrund sich verändernder Gesellschaften untersucht. Im kulturwissenschaftlichen Vergleich treten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zutage, die einen Einfluss darauf haben, wie Menschen handeln und welchen Sinn, welchen Wert sie ihren Handlungen zuschreiben. Dies gilt insbesondere auch für den Bereich der Sexualität, der auch in liberalen Gesellschaften, in denen - oberflächlich betrachtet - jede und jeder die Form der eigenen Sexualität frei wählen kann, durch Normen und Verhaltenskodizes geprägt ist.
Das oft spannungsreiche Verhältnis zwischen Religionen und Sexualität wird auf einem Symposium diskutiert, das in den kommenden Tagen an der Universität Wien abgehalten wird und das von der Religionswissenschaftlerin Birgit Heller initiiert wird.
Birgit Heller hat sich u.a. intensiv mit Geschlechterrollen und religiöser Autorität, mit der Beziehung zwischen Gottheit und Geschlecht, insbesondere in hinduistischen Traditionen beschäftigt. Die vergleichende Religionswissenschaftlerin Edith Franke hat sich mit der Entstehung weiblicher Gottesbilder, mit muslimischer Religiosität, insbesondere auch in Indonesien auseinandergesetzt. Edith Franke und Birgit Heller sind Gäste bei Andreas Obrecht.
Wie immer freut sich die Redaktion über rege Teilnahme an der Diskussion, unter 0800 22 69 79 telefonisch während der Sendung oder unter punkteins(at)orf.at
Beeinflusst Religion sexuelles Verhalten in unserer Gesellschaft, und wenn ja, wodurch unterscheidet sich das von früheren Zeiten? Warum stellen sich viele Menschen Gott als Mann vor, und was resultiert daraus? Können wir, und wenn ja, was können wir von Gottesvorstellungen anderer Kulturen lernen?
Service
Veranstaltung:
Religionen und Sexualität. Symposium. 10.-11. 06 2022 im Kleinen Festsaal
der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien
Sendereihe
Gestaltung
- Andreas Obrecht
Playlist
Komponist/Komponistin: Matthias Bartolomey
Komponist/Komponistin: Klemens Bittmann
Album: Zehn
Titel: Les Tecchler/instr.
Ausführende: BartolomeyBittmann
Ausführender/Ausführende: Matthias Bartolomey
Ausführender/Ausführende: Klemens Bittmann
Länge: 03:12 min
Label: Preiser Records PR91560
Komponist/Komponistin: Matthias Bartolomey
Komponist/Komponistin: Klemens Bittmann
Album: Zehn
Titel: Schickeria/instr.
Ausführende: BartolomeyBittmann
Ausführender/Ausführende: Matthias Bartolomey
Ausführender/Ausführende: Klemens Bittmann
Länge: 05:09 min
Label: Preiser Records PR91560
Komponist/Komponistin: Matthias Bartolomey
Komponist/Komponistin: Klemens Bittmann
Album: Zehn
Titel: Insieme/instr.
Ausführende: BartolomeyBittmann
Ausführender/Ausführende: Matthias Bartolomey
Ausführender/Ausführende: Klemens Bittmann
Länge: 05:57 min
Label: Preiser Records PR91560