Canellakis am Pult der London Philharmonics

12. Juni 2022, 11:03

Mit einem feinsinnig zusammengestellten Programm, das amerikanische Klangwelten des 20. Jahrhunderts mit Werken von Jean Sibelius' vereint, ließ Karina Canellakis im November vergangenen Jahres am Pult des London Philharmonic Orchestra aufhorchen. Mit dem Klangkörper ist die amerikanische Dirigentin bestens vertraut: 2020 wurde Canellakis - ihres Zeichens Chefdirigentin des niederländischen Radio Filharmonisch Orkest - als erste Frau in der Orchestergeschichte zur Ersten Gastdirigentin des Londoner Traditionsorchesters ernannt.

Eröffnet wird das Konzert von John Adams' "The Chairman Dances", einem verspielten "Foxtrot for Orchestra" aus der 1987 entstandenen Oper "Nixon in China". Anschließend folgt mit dem Klavierkonzert in F-Dur eines der beliebtesten Werke George Gershwins, der es wie kaum ein anderer verstand, Jazzelemente und klassische Formensprache zur Synthese zu bringen. Es spielt der israelisch-amerikanische Pianist Inon Barnatan. Mit Jean Sibelius' "Die Okeaniden" erklingt im zweiten Konzertteil eine weitere Komposition mit Amerika-Bezug. Entstanden 1914 für eine Reise des finnischen Komponisten nach Connecticut, führt die Tondichtung über die mythischen Meeres-Nymphen in eine irisierend-impressionistische Klangwelt. Im darauffolgenden Jahr schuf Sibelius seine 5. Symphonie in Es-Dur, die zu einem seiner populärsten Werke avancieren sollte. Sie steht am Ende des Konzerts des London Philharmonic Orchestra unter Karina Canellakis.

Aufgenommen am 27. November 2021 in der Royal Festival Hall in London.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

• Matinee

Gestaltung

• Gerhard Hafner