Sabine Bode

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Da capo: Im Gespräch

Sabine Bode, Autorin und Journalistin

"Seelische Kriegsverletzungen von Kindern wirken Generationen nach"
Birgit Dalheimer im Gespräch mit der Autorin und Journalistin Sabine Bode

Kinder, die selbst oder deren Eltern einen Krieg erleben mussten, sind davon oft ein Leben lang gezeichnet. Oft ohne sich der Ursachen ihrer Traumata bewusst zu sein. Als "vergessene Generation" bezeichnete Sabine Bode diese Menschen, als sie in den 1990er Jahren eher zufällig begann, deren Schicksale zu erforschen. Die Spätfolgen des Krieges können bis in die nächste Generation der "Kriegsenkel" weiterwirken, sie zeigen sich im Leben vieler Familien bis heute darin, wie Beziehungen gestaltet werden. Was bedeuten diese Spuren für eine Gesellschaft, die glaubt, den Krieg schon lange hinter sich zu haben? Darüber zu sprechen, scheint gerade jetzt wichtig, ist doch auch Österreich für viele Menschen ein Zufluchtsort geworden, die mit ihren Kindern jetzt von einem neuen, grausamen Krieg getroffen und bedroht werden.

Sabine Bode, Jahrgang 1947, begann bei einer Tageszeitung als Redakteurin zu arbeiten, seit 1978 ist sie freischaffende Journalistin und Autorin. Schon immer haben sie Themen gereizt, für die sich zu Beginn ihrer Recherchen "niemand interessierte", erzählt sie. Sabine Bode nennt sie die "stillen Themen": "Still deshalb, weil die Menschen, deren Geschichten erzählt wurden, irgendwann, häufig viele Jahre zuvor, verstummt waren."

Service

Folgende Bücher von Sabine Bode sind im Klett Cotta Verlag erschienen:

"Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen."
"Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation."
"Nachkriegskinder. Die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter."

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