Steinbock in den Alpen

APA/KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Betrifft: Geschichte

Besiedelt, bestiegen, belagert

Die Alpen als geschichtlicher Raum
mit: Martin Scheutz, Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien
Gestaltung: Isabelle Engels

Der 1.200 Kilometer lange Alpenbogen ist ein durch Berge, Täler, Becken und Flüsse gekennzeichneter Lebensraum. Dieser Raum wird seit Jahrhunderten von Menschen erschlossen, kultiviert, verschiedentlich genutzt und auch ausgebeutet. Der Besiedlungsdruck auf die Alpen wuchs in den Jahrhunderten beständig, um 1800 zeigten sich die Alpen schon von einem dichten Städtenetz um-, und sogar belagert. Gleichzeitig erweiterten sich durch den intensiven Bergbau des Spätmittelalters und der Neuzeit, aber auch durch die Land- und Forstwirtschaft am Berg und im Tal die Nutzungshorizonte der alpinen Landschaft.

Schon davor machte die Barriere der Berge - die lange Zeit als furchteinflößend galten - die Alpen zu einer stark genutzten Transitzone. Aufregende Passstraßen, kühne Eisenbahnbauten, verwegene Seilbahnen und sogar Flughäfen belegen dies. Die Nutzung dieser Infrastruktur war mitunter auch mit Katastrophen, etwa Lawinen und Steinschlägen, verbunden. Adelige und bürgerliche Eliten eroberten den alpinen Raum und berichteten darüber - anders als die Bauern, Jäger und Sennerinnen, die freilich die Berge als Erste bestiegen hatten. Die Alpen waren auch Schauplatz von Kriegen. Der bewaffnete Kampf in den Bergen galt als besondere männliche Herausforderung. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden der Alpenraum zunehmend für den Tourismus genutzt, Adlige machten sich auf zur Jagd, Stadtbewohner errichteten Netzwerke von alpinen Hütten.

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