Zu Gast in Lockenhaus

9. Juli 2022, 10:05

Die sommerliche Festivalreise des "Ö1 Klassik-Treffpunkt" führt ins Burgenland, zur 41. Ausgabe des Kammermusikfest Lockenhaus. Im Festsaal der Burg begrüßt Helmut Jasbar eine Norwegerin und zwei Schweizer; gemeinsam ist ihnen, dass ihr Herz für Kammermusik schlägt und sie sich nicht leicht einordnen lassen.

Der Oboist und Komponist Heinz Holliger gehört zu den vielseitigsten und aussergewöhnlichsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Geboren in Langenthal, studierte er in Bern, Paris und Basel Oboe (bei Emile Cassagnaud und Pierre Pierlot), Klavier (bei Sava Savoff und Yvonne Lefébure) und Komposition (bei Sándor Veress und Pierre Boulez). Zu seinen wichtigsten Werken als Komponist zählen die Oper Schneewittchen, der Scardanelli-Zyklus und ein Violinkonzert. In den letzten Jahre entstanden unter anderem Dämmerlicht auf 5 eigene Haiku-Gedichte für Sopran und Orchester (2015) und Reliquien nach Worten von Franz Schubert für Sopran, Klarinette und Klavier (2018). Heinz Holligers zweite Oper Lunea wurde 2018 am Opernhaus Zürich uraufgeführt.

Die norwegische Geigerin Vilde Frang wurde von Mariss Jansons mit zwölf Jahren für ihr Debut mit dem Oslo Philharmonic Orchestra engagiert. Sie studierte unter anderem am Barratt Due Musikkinstitutt in Oslo, mit Kolja Blacher an der Musikhochschule in Hamburg und mit Ana Chumachenko an der Kronberg Akademie und in München. Von 2003 bis 2009 war sie Stipendiatin der Anne-Sophie Mutter Stiftung. Die Geigerin, die für ihre Virtuosität und den besonderen Klang ihres Spiels bekannt ist, entwickelt sich immer mehr zu einer der gefragtesten Geigerinnen ihrer Generation.

Der Klarinettist Reto Bieri studierte an den Musikhochschulen von Basel und Zürich, später auch an der New Yorker Juilliard School. Wesentlich beeinflusst wurde er durch den Komponisten György Kurtág und Begegnungen mit dem Schriftsteller Gerhard Meier, dem Musiker Eberhard Feltz und dem Clown Dimitri. Reto Bieri arbeitet eng mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja zusammen. Seit 2012 lehrt er als Professor für Kammermusik an der Musikhochschule in Würzburg. Er hat zahlreiche musikalisch-szenische Themenabende kreiert. Unter seinen Aufnahmen sticht besonders das 2019 erschienene Album Quasi morendo mit Werken von Brahms, Pesson und Sciarrino hervor, das er mit dem finnischen Streichquartett meta4 einspielte.

Wolfgang Rihm musste leider wegen Erkrankung seine Teilnahme an der Sendung absagen.

Sendereihe

• Klassik-Treffpunkt

Gestaltung

• Helmut Jasbar

Übersicht

• RadioKulturhaus