Markus Hengstschläger

APA/HANS PUNZ

Gedanken für den Tag

Markus Hengstschläger über Gregor Mendel

"Genetik mit Blick auf die Anfänge und die Zukunft". Anlässlich dessen 200. Geburtstages macht sich der Genetiker Markus Hengstschläger Gedanken über den Entdecker der Mendelschen Regeln der Vererbung

Die Konvergenz aus Genetik und künstlicher Intelligenz
Zumindest die Diskussion erscheint eröffnet, inwieweit der Homo sapiens, den es jetzt seit etwa 300.000 Jahren gibt, als Konsequenz der Zusammenarbeit von Gen-, beziehungsweise Biotechnologie und Informationstechnologie in Zukunft von einem Homo deus abgelöst werden könnte.

Und alles, worauf der niemals kranke, unsterbliche Homo deus keine Lust mehr hat, würde als Konsequenz der digitalen Revolution von Deep-Learning-Maschinen übernommen werden. Mehr als Spekulation ist allerdings heute schon die Tatsache, dass die Konvergenz zwischen Genomanalysen und künstlicher Intelligenz gerade eine neue Epoche einläutet.

Durch die enorme Zunahme an Analysen, sogenannten Sequenzierungen des menschlichen Erbguts, entstehen gerade Unmengen von Daten am laufenden Band. Die Interpretation dieser großen Datenmengen, vor allem auch im Zusammenhang mit ihrer Bedeutung für die Entstehung von Erkrankungen, ist heute noch aufwendig und sehr eingeschränkt. Der Schlüssel für das Tor zu einem besseren Verständnis solcher Daten heißt künstliche Intelligenz. In Zukunft wird im Rahmen einer Präzisionsmedizin die Interpretation von Genomdaten, gemeinsam mit vielen anderen klinisch relevanten Daten, über künstliche Intelligenz in vielen Bereichen höchst personalisierte und präzise Diagnostik, Prophylaxe und Therapie ermöglichen.

Sowohl Bioethik als auch digitale Ethik müssen aktive Begleiter dieser Entwicklung sein, damit all diese neuesten technologischen Errungenschaften zum Wohle des Menschen zum Einsatz kommen können. Im Sinne eines digitalen Humanismus muss es unser aller Bestreben sein, dass bei all diesen Entwicklungen der Mensch mit seinen Bedürfnissen, Sorgen und Wünschen stets im Mittelpunkt bleibt.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach 1685 - 1750
Album: GROSSE PIANISTEN DES 20.JH. : Maria Yudina
* 14. Variatio 13 a 2 Clav. (00:04:14)
Gesamttitel: Goldberg - Variationen BWV 988 "Aria mit 30 Veränderungen" (aus Klavierübung Teil IV)
Solist/Solistin: Maria Yudina
Länge: 04:14 min
Label: Philips 4569942

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