Komponistinnen! - 23 Porträts über Musik und (Frauen) Leben

27. Juli 2022, 16:55

Ein Telegramm aus dem Jahr 1874 ist adressiert an Fräuleins Fröhlich Spiegelgasse 21.
Die Fräuleins Fröhlich - das waren Anna, Katharina, Barbara und Josefine Fröhlich.
Im Haushalt in der Spiegelgasse lebte auch zeitweise Franz Grillparzer. Josefine, genannt Pepi, wurde 1803 in der Vorstadt Wieden geboren und starb 1878 in Wien, hochgeehrt als dänische Kammersängerin Sängerin, Gesangslehrerin, Komponistin.

Eine Kritik aus 1824 attestiert ihr im Kopenhagener Opernhaus, "eine Stimme, kräftig und angenehm, der Vortrag seelenvoll und in wahrhaft italienischem Geschmacke ausgebildet. Sie erntete ungetheilten, lebhaften Beyfall."

Noch nicht 40 Jahre alt, widmete sich Josefine Fröhlich nun vermehrt der Komposition. 1854 beteiligte sie sich mit dem Werk "Erinnerung", der Vertonung eines Grillparzer-Textes, als eine von insgesamt fünf Komponistinnen an der "Huldigung der Tonsetzer Wiens", einem Hochzeitsgeschenk für das Kaiserpaar. Sie komponierte Liieder, Kammermusik und Orchesterwerke: Blüthen und Früchte heißt ein Walzer für Orchester.

Ihr kompositorisches Schaffen ist durch einzelne Werke dokumentiert, die sich in der Wienbibliothek im Rathaus befinden.
Josefine Fröhlich ist am Hietzinger Friedhof bestattet. In der Familiengruft fanden auch ihre Eltern, ihre drei Schwestern sowie ihr Schwager Ferdinand Bogner und ihr Neffe Wilhelm Bogner ihre letzte Ruhestätte.

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